1. Magie der Zahlen
Viele Zahlen mit verborgenen Bedeutungen sind in einem Kartenstapel versteckt. Kann es wirklich Zufall sein, dass ein kompletter Kartensatz aus 52 Karten besteht – aus so vielen, wie das Jahr Wochen hat? Und dass diese Karten sich auf vier Farben verteilen – so viele, wie es Jahreszeiten gibt? Ganz davon zu schweigen, dass ein Monat natürlich auch aus vier Wochen besteht und wir vier Elemente kennen. Sie korrespondieren mit den vier Kartenfarben, wobei Herz dem Wasser entspricht, Kreuz dem Feuer, Pik der Luft und Karo der Erde. Zu jeder Farbe gehören 13 Karten. 12 Karten stellen Bilder wie etwa den König oder den Buben dar. Damit korrespondieren die zwölf Monate des Jahres und die 12 Tierkreiszeichen. In Japan gibt es sogar einen Kartensatz mit 12 Farben, zu denen jeweils vier Karten gehören. Die Farben stehen symbolhaft für die Monate des Jahres. 13 Karten gehören zu jeder Farbe, und 13 Phasen hat auch der Mond. Und schließlich: Schwarz und Rot können als Symbol für Nacht und Tag gedeutet werden.
2. Zu Anfang reine Männersache
Frühe Kartensätze kannten ausschließlich männliche Bilder , Buben und Könige also, keine Damen. Deren Rolle übernahmen Ritter. Bis sich dann ab dem 15. Jahrhundert langsam einbürgerte, diese Ritter mit den Damen zu ersetzen, und zwar zunächst in Frankreich. Dort wurde es dann auch Sitte, diesen Damen die gesichter berühmter Königinnnen aus Geschichte und Mythologie zu geben.
3. Handarbeit mit Kopfstand
Karten sind für uns heute rechteckige, mit einer Schutzschicht versiegelte Kartons mit glatter Oberfläche. Das war nicht nicht immer so. Zu den Fakten über Kartenspiele gehört, dass man zu Beginn ihrer Geschichte Elfenbeintafeln hantierte, die man ähnlich wie Dominos arrangierte. Es gab sogar runde Karten. Spielkarten wurden in Europa aus Asien übernommen und waren zunächst nur etwas für die höheren Stände. Die Karten waren handbemalt, hatten noch keine abgerundeten Ecken und waren auch nicht versiegelt. Sie waren auch nur in einer Richtung lesbar, standen also für Spieler auf der anderen Seite des Tisches auf dem Kopf. Alle Schichten der Gesellschaft durchdrang das Kartenspiel erst mit der Entwicklung von Drucktechniken, die die Kartenherstellung billiger machten. Heute werden Spielkarten sowohl aus mehreren Papierlagen als auch aus Plasik gemacht.
4. Gebetbuch des Teufels?
Als das Kartenspiel immer weiter um sich griff, schritt die Geistlichkeit ein, die es als Verführung zu einem sündigen Lebenswandel, Trunksucht und Schlägereien ablehnte. Die Kirche verbot Kartenspiele . Auch weltliche Verbote gab es. Im 15. Jahrhundert zum Beispiel war das Spielen mit Karten in England fast das ganze Jahr über illegal, nur in der Weihnachtszeit nicht. Im 17. Jahrhundert ändert sich das, dafür führte der König aber eine Kartensteuer ein, die ihre Anschaffung zu einer teuren Sache machte. In der Zeit von Internet hat besonders Poker einen Aufschwung erlebt. Für dieses Kartenspiel wurden viele Online Poker Strategien entwickelt und auf Online Portalen ausprobiert.
5. Schicksalhaftes Pik As
Das Pik As gehört zu den Karten, denen besondere Eigenschaften zugeschrieben wurden. Dies geht ursprünglich auf die Zeit der bereits erwähnten englischen Kartensteuer zurück. Sie verschaffte dem Pik As eine besondere Bedeutung, denn dies war die Karte, die den Steuerstempel trug. Im 20. Jahrhundert schrieben US-Soldaten dem Pik As schicksalhafte Macht zu , und zwar interessanterweise innerhalb weniger Jahrzehnte mit komplett gegensätzlicher Bedeutung. Während des Zweiten Weltkriegs schmückte es die Helme amerikanischer Soldaten, die glaubten, dass es ihnen Glück bringe. Während des Vietnamkriegs aber setzten US-Truppen das Symbol ein, um Unglück über ihren Gegner vom Vietcong heraufzubeschwören.
6. Karten sind nicht nur zum Spielen da
Immer wieder wurden Karten nicht nur zum Spielen eingesetzt. Früher war ihre Rückseite leer, trug also keine Muster und konnten beschriftet werden. In Zeiten knappen und teuren Papiers wurden Karten zu Notizzetteln , mehr noch: Man übermittelte auf ihnen sogar Liebesbriefe. Bei Findelkindern, deren Mütter vor lauter Armut keinen anderen Ausweg gesehen hatten, als sie vor einem Kirchenportal abzulegen, fand man in den Niederlanden des 18. Jahrhunderts oft eine Spielkarte, damals das billigste Tück Papier. Darauf bat die Mutter darum, sich des Kindes barmherzig anzunehmen, und vermerkte seinen Namen. Einer der überraschendsten Fakten über Spielkarten ist, dass sie im Zweiten Weltkrieg manchem US-Soldaten den Weg aus deutschen Kriegsgefangenenlagern wiesen. Ein Satz Spielkarten gehörte zur Versorgung von Kriegsgefangenen, die US-Regierung durfte sie damit ausstatten. Die Karten waren präpariert: Wenn sie feucht wurden, konnte man eine verborgene Papierschicht mit Hinweisen auf mögliche Fluchtrouten aus dem Lager freilegen.