Britischer Casino-Betreiber Genting entlässt Mitarbeiter
Der britische Casinobetreiber Genting muss mehr als 1.600 Mitarbeiter entlassen. Als Grund gibt das Unternehmen die anhaltenden Restriktionen an. Wie der Konzern Ende der Woche mitteilte, müsse man aufgrund der weiter andauernden Schließungen der Casinos insgesamt 1.642 Stellen streichen. In den letzten Tagen hatte es immer wieder Kritik an den Schließungen der Casinos gegeben. Obwohl zahlreiche andere Glücksspielbetriebe wie Lotterie-Annahmestellen und Wettbüros wieder öffnen dürfen, sind die stationären Casinos weiterhin geschlossen. Schon vor geraumer Zeit warnten die Unternehmen daher vor möglichen Kürzungen.
Nächster Rückschlag für Genting-Mitarbeiter
Um den britischen Casino-Betreiber Genting UK ist es derzeit wahrlich nicht gut bestellt . Das Unternehmen leidet massiv unter der Corona-Pandemie. Die hatte dafür gesorgt, dass die stationären Casinos ihre Türen in Großbritannien schließen mussten. Diese Vorgabe gilt weiterhin, so dass die Unternehmen enormen finanziellen Problemen gegenüberstehen. Die werde bei Genting nun zum Abbau von Arbeitsplätzen führen.
Wie der Konzern mitteilte, würde man aufgrund der andauernden Schließung gut 1.642 Mitarbeiter entlassen müssen. Innerhalb von nur wenigen Wochen ist das bereits die zweite Hiobsbotschaft für die Mitarbeiter des Unternehmens. Erst im Juni teilte der Konzern mit, dass man drei der insgesamt 42 Casinos in Großbritannien vollständig schließen wolle. Konkret geht es um die Etablissements in Margate, Torquay und Bristol. Zusätzlich kündigte Genting auch damals bereits an, an den weiteren Standorten zumindest Kürzungen vornehmen zu müssen.
Die Ankündigung des Unternehmens hat aber nicht nur bei den Mitarbeitern für Erschrecken gesorgt. Auch die Arbeitergewerkschaft GMB Union hat sich zu den Stellenkürzungen geäußert . Gegenüber The Guardian erklärte Leiter Mick Rix:
“Die Mitteilung des Unternehmens ist empörend. Es ist wahrlich ein Schlag ins Gesicht für die loyalen Langzeitangestellten und für die britische Bevölkerung, die Genting mit Millionen von Steuergeldern durch den Lockdown geholfen hat. Und jetzt entlassen sie die Leute, anstatt sich am Rettungsschirm durch die Regierung ab Ende August zu beteiligen.”
Genting UK: Kürzungen und Schließungen derzeit unvermeidbar
Laut Genting allerdings könne man die Kürzungen und Schließungen zum aktuellen Zeitpunkt nicht vermeiden. Die Schließungen aufgrund der Corona-Krise hätten das Unternehmen in zu große Verluste manövriert. Zusätzliche Unsicherheit schafft in den Augen von Genting, dass die Regierung noch keine zeitliche Marschroute vorgelegt hat , wie es mit den Wiedereröffnungen der Casinos weitergehen könnte. Von Genting heißt es hierzu, dass die Branche bereits seit längerer Zeit bereit für die Wiedereröffnung sei und strengste Hygienevorschriften den sicheren Empfang von Gästen möglich machen würden. Aus dem Unterhaus sei bisher aber noch keine entsprechende Reaktion erfolgt.
Warum man nicht auf den Rettungsschirm der Regierung zugreifen möchte, kann der Konzern ebenfalls gut erklären. Demnach sei dieser Rettungsschirm für den Erhalt von Arbeitsplätzen gedacht. Der Konzern sei sich jedoch bewusst, dass eine große Anzahl von Arbeitsplätzen vermutlich nicht erhalten werden könne. Daher sei es nur fair, keine weiteren Gelder aus dem Rettungspaket der Regierung anzunehmen und stattdessen mit den Beratungen zu den Entlassungen zu beginnen. Dass dieser Schritt notwendig sei, ist laut Genting “herzzerbrechend”.
Gleichzeitig teilte der Konzern mit, dass man alles daran setzen wolle, die betroffenen Angestellten zu einem späteren Zeitpunkt wieder in den Casino einzustellen . Das sei aber erst möglich, wenn man sich von den massiven Verlusten und Schäden durch die Corona-Pandemie erholt habe.
Casino-Schließungen sind ein Streitpunkt
Dass die Casinos in Großbritannien trotz ihrer Vorsichtsmaßnahmen noch immer nicht wieder öffnen dürfen, ist nicht nur Genting UK ein Dorn im Auge . Zahlreiche Unternehmen liefen in den letzten Wochen Sturm gegen die Entscheidungen der Politik. Und zumindest in Schottland hat sich diese Kritik auch bezahlt gemacht.
Die Regierung teilte jüngst mit, dass die strengen Maßnahmen für Wettbüros hier aufgehoben werden sollen. Ab dem 22. Juli dürfen die Glücksspielbetriebe also wieder regulär öffnen. Zuvor hatte sich der Branchenverband vom Betting and Gaming Council (BGC) für diese Entscheidung stark gemacht.
Nach dem Erfolg in Schottland plant der Glücksspielverband nun, auch die Politiker in London davon zu überzeugen, dass der Empfang von Gästen in den Casinos sicher umgesetzt werden kann . Ob dies gelingt werden die nächsten Tage und Wochen zeigen.