Diskriminierungsvorwürfe gegen Crown Casino Melbourne
Der australische NBA-Basketballstar Ben Simmons wirft dem Crown Casino in Melbourne Diskriminierung vor. In einem Video auf Twitter beschwert sich der Sportler darüber, dass ihm und seinen Freunden der Zugang zum Casino verwehrt wurde. Wie es heißt habe das Sicherheitspersonal nur die Ausweise farbiger Personen kontrolliert und diesen folglich den Zutritt verweigert. Das Casino wehrt sich gegen die Anschuldigungen. Hier ein Überblick zum Geschehen.
„Gleichberechtigung liegt mir am Herzen“
Nur kurze Zeit nach einem womöglich millionenschweren Geldwäscheskandal kommt es erneut zu negativen Schlagzeilen im Zusammenhang mit dem australischen Casinoriesen Crown Resorts: Der NBA-Star (Philadelphia 76ers) und gebürtige Australier Ben Simmons wirft dem Crown Casino in Melbourne Diskriminierung vor.
Das Casino habe im Freundeskreis des Basketballspielers nur die Ausweise der farbigen Personen kontrolliert und diesen den Eintritt verwehrt. Die Vorwürfe erhob Simmons in einem kürzlich veröffentlichten Twitter-Video. Das Casino wies zuletzt alle Vorwürfe von sich. Demnach sei es lediglich zu einem Zwischenfall im Zusammenhang mit zufälligen Alterskontrollen gekommen.
Das Video, welches laut Simmons lediglich persönliche Eindrücke über das Crown Casino Melbourne schildert, weckte bei den australischen Medien folglich großes Interesse. Das Twitter-Video verbreitete sich dementsprechend rasant. Simmons stellt in dem Video öffentlich die Frage, warum nur er und seine zwei ebenfalls farbigen Freunde vom Sicherheitspersonal des Casinos überprüft worden seien , während ein weiterer „weißer Freund“ nicht kontrolliert worden sei.
Das Video wurde vor allem über die hiesigen soziale Netzwerke verbreitet . Indessen wurde der Film von Simmons persönlich gelöscht, dennoch äußerte sich der Sportler erneut auf Twitter zu dem Thema. Im Zitat heißt es:
“Wie ihr wisst, gab es letzte Nacht einen Zwischenfall am Crown Casino und meine Freunde und ich fühlten uns persönlich diskriminiert und ausgesondert. So möchte sich niemand fühlen. Das Thema Gleichberechtigung liegt mir sehr am Herzen und ich werde immer dafür einstehen, auch wenn unangenehme Diskussionen daraus entstehen.”
Casino wehrt Vorwürfe ab
Dass Crown Resorts die Vorwürfe der Diskriminierung unkommentiert lässt, ist in der momentanen Situation wohl kaum zu erwarten. Jüngst äußerte sich die Unternehmensführung zu der von Simmons geschilderten Situation. Demnach habe das Etablissement an dieser Stelle lediglich eine „gewöhnliche, auf Zufall basierende Alterskontrolle durchgeführt“. Zu diesem Vorgehen sei das Casino verpflichtet, sofern ein Verdacht besteht, dass potenzielle Kunden minderjährig sein könnten.
Das Management verwies folglich darauf, dass ähnliche Vorgehensweisen auch für den Verkauf von Spirituosen und Tabak gelten. Hier gilt in Australien bekanntlich die sogenannte „Unter 25-Regel“. Die Regel weist Verkäufer und Sicherheitspersonal dazu an, in Zweifelsfällen eine Alterskontrolle durchzuführen.
Wenn der Kunde keinen Ausweis oder anderweitiges Dokument zur Identifikation vorweisen kann, dürfen die Angestellten den Verkauf oder Zutritt aufgrund der Altersbegrenzung verweigern. Das Casino diesbezüglich im Wortlaut:
“Crown Resorts weist den Vorwurf entschieden von sich, Besucher am gestrigen Abend diskriminiert zu haben. Unsere internen Sicherheitsvorkehrungen verpflichten unser Personal dazu, die Ausweise von Personen zu kontrollieren, die augenscheinlich jünger als 25 sein könnten. Dies spiegelt unsere erhöhten Sicherheitsstandards wider, die dafür sorgen, dass niemand unter 18 Jahren Zutritt in das Casino erhält.”
Des Weiteren erklärte das Casino, dass der Gruppierung um Simons sogar Zugang zum Casino gewährt worden sei, nachdem die Alterskontrolle durchgeführt wurde. Der NBA-Star selbst hat dies auf seinem Twitter-Account bislang nicht bestätigt. Zudem hat sich Simmons seit der Stellungnahme des Casinos nicht mehr zu den Anschuldigungen geäußert .
Laut australischen Medienberichten hänge dies damit zusammen, dass sich Simmons zurzeit immer noch in einem Crown Hotel abseits des Casinos aufhalten würde. Auch Crown kommentierte den Vorfall nicht weiter. Die weiteren Entwicklungen bleiben abzuwarten.
Skandal um Geldwäsche
Wie bereits angedeutet kommt die Kritik des Basketballspielers für Crown Resorts zurzeit denkbar ungelegen : Erst Anfang diesen Monats erntete der australische Glücksspielmarktführer massive Kritik aufgrund eines Skandalberichts der Zeitungen The Sydney Morning Herald, The Age und 60 Minutes. Die einjährigen Investigationen der Medienportale unterstellen dem Konzern „massive illegale Geschäftspraktiken“.
Tausende E-Mails und Aussagen von ehemaligen Angestellten deuten demnach darauf hin, dass Crown mit kriminellen Gruppierungen aus China kooperiert, wo Glücksspiele mit Ausnahme der nationalen Lotterien verboten sind.
Im Zentrum der Vorwürfe steht hierbei der Einsatz sogenannter Junket Operators, die superreiche VIP-Spieler aus China angeworben haben sollen, um im Crown Casino Melbourne Millionen zu verspielen. Parallel dazu habe eine Vereinigung namens „The Company“ das Crown Resort in Melbourne infiltriert und Geldwäsche in Millionenhöhe vollzogen. Dem Casino seien sich den kriminellen Machenschaften bewusst gewesen, dennoch sei es nicht zur Unterbindung gekommen.
Auch in diesem Fall hat sich Crown indessen gegen die Vorwürfe zur Wehr gesetzt und betont, dass es sich hierbei um „fehlerhafte Recherchen“ von Seiten der Journalisten handle. Die Anschuldigungen seien „unbegründet“. Ob es in diesem Fall zu einem Verfahren gegen den Konzern kommt, ist bis dato immer noch unklar.