ASA: Doppel-Verwarnung gegen AG Communications

Die britische Werbeaufsichtsbehörde ASA (Advertising Standards Authority) hat eine Werbekampagne des Onlinecasinos Karamba.com für rechtswidrig erklärt und gesperrt. Folglich wurde eine gleich zweifache Verwarnung gegen die schwedische Affiliate-Agentur AG Communications ausgesprochen.

Ein Screenshot der Karamba.com Homepage

Das Onlinecasino Karamba.com ist eher unbekannt, dank einer Reihe bedenklicher Werbeanzeigen sorgt es aktuell jedoch für umso größere Schlagzeilen. (© Karamba.com)

Wie so oft waren es öffentliche Beschwerden, die das Fadenkreuz der ASA im vergangen Mai auf das Onlinecasino Karamba.com lenkte. Hier fiel den Beamten insbesondere die Werbeagenda des Online-Slots Starburst ins Auge, welche über das Affiliate-Programm der schwedisch-stämmigen Agentur AG Communications geschaltet wurde.

Infolge einer Untersuchung konnten die Verdächtigungen jüngst von der Behörde bestätigt werden, wonach AG Communications den besagten Spielautomaten mit ebenso fraglichen wie unzulässigen Gewinnstrategien beworben hat. Unter dem Titel „Tipps und Tricks, wie man bei Starburst gewinnt“ , soll es geheißen haben:

“Wie kannst du diesen hohen Auszahlungsschlitz wirklich zu deinem Vorteil spielen und deine Gewinne immer wieder maximieren? Kannst du dein Glück beim Spielen beeinflussen? Lesen Sie weiter, um die besten Tipps und Tricks für den Gewinn des Starburst-Video Slots zu entdecken.”

Unter der Rubrik „The Starburst Strategy“ seien laut ASA zusätzlich die „Top 5 Tipps für den Gewinn“ aufgestellt worden. Vermeintlich wissenschaftlichen Testergebnissen zufolge, sei Glück hiernach leicht zu beeinflussen. Die ‚Forschung‘ habe gezeigt, dass Gewinne in hohem Maße von der Anzahl der zu einer bestimmten Zeit spielenden Personen beeinflusst werden – im Wortlaut hieß es:

„Wenn die Dinge mal nicht nach Ihren Vorstellungen verlaufen, versuchen Sie den Spielzyklus zu ändern, indem Sie zwischen den Dreh- und Höchsteinsatztasten wechseln. Die Wettquote bleibt gleich, Sie können dafür aber mehr Bonus-Features auslösen. Am wichtigsten ist jedoch: Das Spielen außerhalb der Spitzenzeiten könnte Ihnen höhere Gewinne einbringen. Schlage die Massen und du könntest dir etwas extra Geld verdienen!“

Obendrein enthielt der Text wie es heißt eine Verlinkung zu einer weitführenden Website mit dem Thema: „Wie man einen gewinnenden Spielautomaten wählt“ . Laut aktueller ASA-Pressemitteilung seien die Anzeigen umgehend gesperrt worden und dürfen „in ihrer aktuellen Form nicht mehr erscheinen“ .

Irreführend und unverantwortlich

Darüber hinaus richtete die Aufsichtsbehörde auch ein Wort an die Betreiber, die fortan laufend überwacht werden sollen. Unter dem Strich hätten AG Communications sowie auch Karamba.com hier gleich doppelt gegen die Richtlinien des britischen CAP-Codes verstoßen:

Erstens durch die Implikation von irreführenden Informationen – zum Beispiel, dass bestimmte Strategien die Gewinnchancen beim Slot-Spiel erhöhen – und zweitens durch sozial unverantwortliche Inhalte. Beides sei zukünftig dringlichst zu vermeiden, droht die Behörde, weil hierdurch ein Spielverhalten gefördert würde, dass zu finanziellen, sozialen oder emotionalen Schäden führen kann.

Wenn bestimmte Strategien die Gewinnchancen eines Starburst-Kunden verbessern sollen, dann müssen dafür hinreichende Beweise dafür vorgelegt werden. Statement der ASA

Menschliches Versagen?

Zu den Verstößen sei es laut AG Communications schlicht durch „menschliche Fehler beim Hochladen“ gekommen. Da Kramaba.com einen vergleichsweise niedrigen Benutzerverkehr verzeichne, sei das Onlinecasino versehentlich unter das Radar der laufenden Compliance-Überwachung gerutscht. Das Marketing-Material hätte daher in diesem Fall nicht die üblichen internen Verfahren zur Genehmigung durchlaufen. Dass alle Vorschriften eingehalten werden, würde normalerweise sogar durch jährliche Schulungen sichergestellt, heißt es.

Karamba.com bestätigte indessen sämtliche der beanstandeten Anzeigen zurückgezogen zu haben. Um das Problem „angemessen zu behandeln“ , werde zudem eine vollständige interne Überprüfung eingeleitet. Auch das Onlinecasino plant diesbezüglich mehrere Schulungen zum Thema Genehmigungsverfahren für sein Personal. Die zugegebenermaßen sarkastische Frage, ob diese Schulungen ebenfalls in Kooperation mit AG Communications stattfinden werden, bleibt offen. Angesichts des moralischen Marketing-Desasters sowie der doppelten ASA-Verwarnung, könnte davon jedoch ohnehin nur abgeraten werden.

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