Australien – Glücksspiel-Anbieter spenden Millionen an die Politik
Partei-Spenden sorgen in vielen Ländern für Aufsehen, denn im Normalfall erhoffen sich die Spender auch einen entsprechenden Vorteil. Wie der TV-Sender ABC in einer selbst durchgeführten Recherche veröffentlichte, zählen allen voran Unternehmen aus der Glücksspiel-Branche für zu den größten Spendern. Seit dem Jahr 2000 haben Unternehmen aus der Casino- & Sportwetten-Branche über 80 Mio. australische Dollar an verschiedene Parteien gespendet. Dies entspricht umgerechnet 51 Mio. Euro, was eine fast schon utopische Summe darstellt.
Gefährlicher Einfluss und Manipulation?
Laut den Untersuchungen des Senders ABC konnte die Partei Labour Party den größten Spendenanteil aus dem Glücksspiel-Sektor für sich sichern. Die Partei, welche in den letzten Jahren verschiedene Regierungschefs stellt, bekam mit 39 Mio. AUD nahezu die Hälfte des Kuchens ab. Auch die Partei Liberal Party, welche den regierenden Premierminister stellt, erhielt mit 22 Mio. AUD einen großen Teil des Kuchens.
Der Glücksspiel-Sektor hat was die Spendengelder angeht einen immens hohen Anteil an politischen Spenden und steuert somit mehr bei als jeder andere Wirtschaftszweig. Aufgrund dessen wird auch die Gefahr von den Glücksspiel-Unternehmen als besonders hoch erachtet, da diese doch einen erheblichen Einfluss auf die Politik haben. Die ausufernden Partei-Spenden sollen mit Sicherheit ihren eigenen Zweck erfüllen und weiterhin für lockere Regelungen im Glücksspiel-Bereich sorgen. Dadurch, dass der Glücksspiel-Bereich aus wirtschaftlicher Sicht stark reguliert wird, erhoffen sich Glücksspiel-Riesen durch ihre Spenden Entscheidungen, welche auch zu ihren Gunsten ausfallen. Aus diesem Grund könnte bei den Politikern ein Interessens-Konflikt vorliegen , was angesichts der vieldiskutierten Branche bei Vielen sauer aufstößt.
Aufgrund der Recherche des TV-Senders ABC ist zudem klar zu erkennen, dass sich die Spendenbeiträge in den vergangenen Jahren nochmals erhöht haben. Dies könnte unter anderem an der wachsenden Kritik der Branche liegen. Zudem könnte es auch in den nächsten Jahren zu weitreichen Änderungen kommen, sodass einzelne Bundesstaaten es verbieten werden, dass Glücksspiel-Branchen Partei-Spenden tätigen dürfen. Der Bundesstaat New South Wales gilt hier bislang als Vorreiter, denn dort gelten Partei-Spenden aus dem Glücksspiel-Sektor als verboten . Aufgrund der großen Diskussionen um Schäden, welche aufgrund einer Glücksspiel-Sucht entstehen, könnten in Zukunft weitere Bundesstaaten dem Beispiel folgen.
Glücksspiel-Spenden auch in Deutschland
Auch in Deutschland werden Parteispenden von der Glücksspiel-Branche akzeptiert. Bestes Beispiel ist der größte Glücksspiel-Konzern des Landes, die Gauselmann-Gruppe. Diese hat seit den 90er Jahren bereits über eine Million Euro an die CDU, Grüne, FDP und SPD getätigt. Zudem erfolgte der Großteil der Partei-Spenden heimlich, um sich die Gunst der jeweiligen Parteien zu sichern. Hierbei sollten die Abgeordneten dazu bewegt werden, die Spielhallen-Regulierung nicht weiter zu verschärfen.