DAZN bald auch Buchmacher? Die Absichten des Streamingdiensts

In der Welt des Fußballs konnte sich vor einigen Jahren ein aufstrebendes Medienunternehmen den Weg an die Weltspitze ebnen. Der Streamingdienst DAZN ist mittlerweile weltweit bekannt, was angesichts der noch jungen Geschichte als verblüffend gilt. Vor einigen Jahren hatte Sky noch das deutsche Markt Monopol was Premium Sport anging. Die Bundesliga, als auch die Champions League konnten allesamt bei Sky angeschaut werden. Mit dem Slogan “Alle Spiele, alle Tore” war zu der Zeit kein anderen Fußball-Dienst bekannt. In der Zwischenzeit hat sich allerdings einiges verändert, da die Firma DAZN einen unglaublichen Wachstum verzeichnen konnte.

2 Würfel als Symbolbild für das Glücksspiel und die neue Branche von DAZN.

Es bleibt spannend abzuwarten, ob und wann DAZN in den GLücksspiel-Sektor expandieren wird. Die offizielle Bestätigung sollte jedenfalls nicht mehr lange auf sich warten lassen. ©Edge2Edge Media/Unsplash

Streaming-Dienst DAZN

Als Streamingdienst startete DAZN kostenpflichtig seit dem August 2016 in Deutschland. Zeitgleich ging der Dienst auch in den Ländern Österreich, Schweiz und Japan an den Start und begeisterte seine Fans mit jeder Menge Sport. In der Zwischenzeit hat sich allerdings einiges verändert, da DAZN ein großes Wachstum verzeichnen konnte. In diesem Jahr konnte sich der Streaming-Dienst mit 4 Buchstaben sogar die Rechte für die Übertragung der Bundesliga-Spiele sichern. Die Rechte und Lizenzen für die Samstagspiele wurden zwar mit Profit an die Firma Sky weitergereicht, doch wer nun freitags oder sonntags Bundesliga schauen möchte, der benötigt nun eine DAZN-Mitgliedschaft . Diese kostet entweder 14,99€ pro Monat oder 149,99€ pro Jahr.

Vielmehr als nur Fußball

DAZN ging zwar bereits seit 2016 in Deutschland an den Start, doch wirklich große Marktanteile konnte der Streaming-Dienst sich erst in den vergangenen 2 Jahren sichern. Zunächst umfasste das deutsche Angebot eine Vielzahl an unterschiedlichsten Sportarten. Insbesondere die in Amerika beliebten Sportarten galten als besonders interessant und oftmals der Grund für ein Abonnement. In den vergangenen beiden Jahren konnte sich DAZN allerdings auch im Bereich Fußball-Streaming deutlich verbessern. Während im vergangenen Jahr nur wenige Einzelspiele exklusiv übertragen wurden, hat sich das Ganze in diesem Jahr drastisch verbessert. Die Übertragungsrechte der Bundesliga-Spiele für den Freitag und Sonntag galten als Game-Changer für den Streaming-Dienst. Aufgrund dieser Übertragungsrechte haben sich nun eine Menge Fußball-Fans das Abonnement gesichert, welches aufgrund seiner Beliebtheit nun auch teurer wurde. Während die monatlichen Kosten sich zunächst auf 7,99€ beliefen, wurden diese zeitnah auf 11,99€ pro Monat angehoben. Seitdem nun auch die Bundesliga-Übertragungsrechte in diesem Jahr dazu kamen, lautet die monatliche Gebühr nun 14,99€.

Weitere Expansion geplant

Der Streaming-Dienst konnten in den vergangenen Jahren ein unglaubliches Wachstum verzeichnen und sich wichtige Marktanteile im Bereich Sport-Übertragungen sichern. Nichtsdestotrotz hat der Dienst, welcher 2016 von der Perform Group gegründet wurde, noch nicht genug. Mittlerweile möchte der Streaming-Dienst sein Tätigkeitsfeld erweitern, denn nur Sportübertragungen scheinen nicht genug. Aus diesem Grund plant das Unternehmen Gerüchten zufolge den Einstieg in den Wettmarkt . Als Sport-Streaming-Dienst möchte das Unternehmen zukünftig auch selbst die Wetten & Quoten für die gezeigten Spiele stellen. Somit können Gewinn und Umsatz noch weiter nach oben geschraubt werden. Verwunderlich wäre das Ganze jedenfalls nicht, denn DAZN wäre nicht das 1. Medienunternehmen, welches unter die Sportwetten-Anbieter gehen würde.

Die ProsiebenSt.1-Gruppe hat mit “JackOne” ebenfalls eine eigene Sportwetten-Marke gegründet. Gleiches gilt für den Axel Springer Verlag, welcher mit “BildBet” ebenfalls seinen eigenen Wett-Service anbietet. Für beide Unternehmen hat es sich bislang gelohnt, weshalb auch der wachstumsorientierte Streaming-Dienst dazustoßen könnte.

Klare Hinweise durch Stellenausschreibung

Die Gerüchte kommen selbstverständlich nicht von ungefähr, denn vielmehr wurden sie durch eine Stellenausschreibung des Streaming-Dienst befeuert. Auf der eigenen Homepage sucht DAZN einen “VIce President Product and Betting” . Die Aufgaben des Tätigkeitsfeldes werden als “einzigartige Chance nutzen, die DAZN jetzt hat” beschrieben. Hierbei sollen “erstklassige Wettangebote neben erstklassigen Sportrechten in einigen der aufregendsten Märkte der Welt” platziert und etabliert werden.

Offiziell bestätigt wurde des Tätigkeitsfeld Sportwetten-Anbieter folglich noch nicht, doch die Hinweise könnten diesbezüglich kaum klarer sein. Zudem enthält das Management des Unternehmens einige große Namen, welche aus der Glücksspiel-Branche kommen. Der größte hierbei ist wohl Ex-Entain-CEO Shay Segev, welcher seit Anfang dieses Jahrs als DAZN-CEO tätig ist. Außerdem wurde erst vor kurzem IAN Turnbull zum Executive Vice President des Abteils Wetten und Glücksspiel ernannt. Als ehemaliger Entain-Vorstand wäre dies bereits der 2. Top-Manager mit viel Glücksspiel-Erfahrung in einer ausführenden Position . Die Zukunft wird mit Sicherheit noch einiges mit sich bringen.

Folgen weitere Medien-Konzerne?

Die Glücksspiel-Branche gilt seit Jahren als eine der lukrativsten Branchen weltweit. Der Profit, welcher aus diversen Glücksspielen resultiert, ist enorm, weshalb immer mehr Unternehmen sich die Finger reiben. Nachdem bereits mehrere Medien-Unternehmen sich ein Stück des Glücksspiel-Kuchens sichern konnten, scheint nun auch der Disney-Konzern nach dem großen Geld zu greifen . Laut Disney-CEO Bob Chapek hat der hauseigene Sender ESPN die Möglichkeit, auf dem Wettmarkt “aggressiv” zu expandieren. Durch einen möglichen Deal erhofft sich Disney zusätzliche Einnahmen in Milliardenhöhe, was die Lukrativität der Branche nochmals unterstreicht. Doch Disney und DAZN werden mit Sicherheit nicht die einzigen Unternehmen bleiben, welche in den Glücksspiel-Sektor expandieren. Zudem werden mit Sicherheit auch aus anderen Bereichen Unternehmen expandieren, seitdem der neue Glücksspielstaatsvertrag am 1. Juli 2021 in Kraft trat.

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