Glücksspiel Revolution auf Mallorca geplant
Die beliebte Urlaubsinsel gilt nach wie vor als vielbesuchtes Reiseziel. Insbesondere Trinkfreunde besuchen die Balearen immer wieder gerne, weshalb Mallorca auch einen entsprechenden Ruf genießt. Der Tourismus boomt trotz Corona, da die Urlauber gerne ihr Geld dort ausgeben. Auch die Spielotheken sind hiervon stark betroffen, da bei vielen der Casino-Besuch zur Party-Nacht oder zum Urlaub dazuzählt. Nun hat das Parlament der Balearen am vergangenen Dienstag einen Entschließungsantrag verabschiedet, was nun das Verbot von Kreditkarten als Zahlungsmittel beim Glücksspiel bedeutet. Was dies nun für die Urlauber bedeuten könnte.
Glücksspiel-Sucht Prävention an 1. Stelle
Die Initiative soll keinesfalls die Glücksspieler oder die Urlauber ärgern, vielmehr soll ein wichtiger Schritt in Richtung Prävention getan werden. Die Més per Mallorca Abgeordnete Joana Aina Campomar betonte hierbei ausführlich, dass das Leben und die psychische Gesundheit der Spieler an erster Stelle stehen. Das Verbot von Kreditkarten-Zahlung beim Glücksspiel soll hierbei als Präventionsmaßnahme gelten, da die Zahlungsmethode ein hohes Risiko birgt.
Leidet ein Mensch unter Glücksspiel-Sucht, so leidet auch seine Zurechnungsfähigkeit. Folge dessen nutzen gerade solche Person immer mehr die Kreditkarte als Zahlungsmethode, womit sie sich letzten Endes stark verschulden können . Mit Geld, welches sie zu diesem Zeitpunkt gar nicht besitzen. Gerade diese Schulden führen dazu, dass Betroffene an Langzeit-Folgen der Spielsucht leiden, welche noch später das Leben in den Ruin treibt. Um die Schuldenfalle bei Spielsüchtigen zu vermeiden, soll die Zahlungsmethode daher ganzheitlich verboten werden. Viele versauen sich dadurch ihr Leben, weshalb sie das Glücksspiel für die einzige Lösung aus der finanziellen Krise sehen. Somit werden noch mehr Kreditkarten-Schulden angehäuft, während der Bezug zur Realität komplett verloren wurde.
Wie funktioniert eine Kreditkarte?
Bei der Kreditkarten-Zahlung wird im Prinzip auf Kredit eingekauft. Hierbei wird Geld verwendet, welches zu dem Zeitpunkt gar nicht dem Kartenbesitzer gehör t, sondern vielmehr der Kreditkarten-Gesellschaft. Einmal monatlich werden dann die Schulden der Kreditkarte beglichen, indem die ausgegebene Kreditkartensumme vom angegebenen Girokonto abgebucht wird. Es spielt folglich keine Rolle, wie viel Geld jemand auf seinem Privat-Konto hat. Vielmehr kommt es auf das Limit der Kreditkarte an. Dieses kann ohne Sperrung monatlich immer ausgereizt werden, weshalb sich Leute plötzlich schnell in finanziellen Schwierigkeiten wiederfinden.
Die Gefahr mit Kreditkartenzahlung und Glücksspiel
Laut Joana Aina Campomar gehen die Kreditkartenzahlung und die Glücksspiel-Sucht Hand in Hand. Die zuständige Aufsichtsbehörde in Spaniens hat bereits im vergangenen Jahr einen Bericht veröffentlich, aus dem hervorgeht, dass 73% der Online-Glücksspieler die Kartenzahlung verwenden . Allerdings geht hier nicht hervor, inwiefern sich das Ganze auf Kreditkarten und Debitkarten aufteilt.
Für Leute mit einer Glücksspiel-Sucht sollte daher die Option der Kreditkarten-Zahlung nicht existieren, da sie für sich selbst keine Verantwortung übernehmen können. Sie verschulden sich, ohne großartig darüber nachzudenken, was Jahre lang ihr Leben negativ beeinflussen kann. Selbstverständlich trifft dies nicht auf jeden Glücksspieler zu, doch eben bei vielen. Folge dessen hält die Abgeordnete des Parteibündnisses Més per Mallorca das Verbot der Zahlung per Kreditkarte für Glücksspiel jeder Art als einzige Lösung. Unabhängig davon, ob es sich um Sportwetten, Lotto, Casinos oder Online-Glücksspiel handelt.
Verbot der Kreditkartenzahlung bringt viele Vorteile mit sich
Alles in allem bringt das Verbot der Kreditkarten-Zahlung eine Menge Vorteile, da es Spieler mit Geld nicht beeinflusst. Ihnen steht es nach wie vor frei, wie sie ihr Glücksspiel finanzieren möchten. Dies kann ganz einfach über die eigene Debitkarte funktionieren, während auch Bargeld jederzeit genutzt werden kann.
Wer nun aufgrund eine Spielsucht kein Geld mehr besitzt, der kann sich auch nicht kurzerhand mit der Kreditkarte in weiteren Glücksspielen verschulden. Folge dessen gilt diese Initiative als ein guter Vorschlag für eine Prävention gegen Spielsucht, welche zeitgleich die ungefährdeten Spieler nicht weiter einschränkt .
Was die neuen Maßnahmen für Urlauber bedeuten – mehr Bargeld mitnehmen?
Urlauber sollten aufgrund der möglichen neuen Regelungen kaum eingeschränkt sein. Selbstverständlich würden diese mehr Bargeld benötigen, wenn das Glücksspiel auf dem Programm steht. Allerdings benutzen wohl die wenigsten Urlauber auf den Balearen ihre Kreditkarte in einer Offline-Spielothek, da für den Casino-Besuch meist Bargeld mitgenommen wird. Viele nehmen sogar nur eine bestimmte Menge mit, damit sie nicht zu viel beim Glücksspiel liegen lassen.
Mehr Bargeld mit auf die Reise müssen Urlauber dennoch nicht mitnehmen, da dies oftmals ein gewisses Risiko trägt. Je mehr Bargeld in den Urlaub mitgenommen wird, desto mehr kann folglich auch entwendet werden. In der heutigen Zeit gibt es an jeder Ecke ATM-Automaten , an denen Leute von aller Welt gegen eine kleine Gebühr Geld abheben können. Die Gebühr beträgt im Normalfall nie mehr als 5€, bzw. fällt teils deutlich geringer aus. Folge dessen macht es keinen großen Unterschied, ob nun 100-200€ mehr abgehoben werden. Die Offline-Casinos würden folglich nicht an einem Zahlungsverbot mit Kreditkarten beim Glücksspiel leiden.
Weitere Glücksspiel-Beschränkungen gefordert
Das Verbot an Kreditkartenzahlung bei Glücksspiel jedweder Art gilt nicht als einziger Vorstoß im Parlament. Weiter fordert das Parteibündnis, dass Mehrwertsteuern auf Glücksspielprodukte erhoben werden. Es gelte als Unverschämtheit, dass MwSt. auf ein Brot anfallen, allerdings nicht auf Glücksspiel.
Des Weiteren soll die Ausbreitung der Spielotheken auf den Balearen eingedämmt werden, insbesondere auf Mallorca. Laut lokalen Medien wurde Anfang diese Woche beschlossen, dass Spielhallen und Casinos in Palma einen Mindestabstand von 500 Metern auf Schulen und andere Einrichtungen mit Minderjährigen haben müssen. Hierbei ist es egal, ob es sich um eine Spielothek oder ein schlichtes Wettbüro handelt.