Goldstein ist CEO von Las Vegas Sands

Knapp drei Wochen nach dem Tod des Firmengründers Sheldon Adelson im Alter von 87 Jahren hat der US-amerikanische Glücksspielkonzern Las Vegas Sands Robert Goldstein, den früheren COO (Chief Operating Officer), zum neuen Geschäftsführer ernannt. Jüngst gewährte der neue CEO Eindrücke über seine künftigen Pläne. Den Prinzipien des verstorbenen Gründers wolle man aber treu bleiben. Mit welchen Entwicklungen ist zu rechnen?

Die Casinos von Macau am Abend.

Im asiatischen Glücksspieldelta Macau ist Sands unter anderem für das Venetian berühmt. ©MacauPhotoAgency/Unsplash

Goldstein: Adelsons Vision ehren

Wenige Wochen nach dem Tod des Casino-Moguls Sheldon Adelson im Alter von 87 Jahren, hat der Casinoriese Las Vegas Sands einen neuen CEO: Robert Goldstein, der ehemalige COO, übernimmt ab sofort die Rollen des Geschäftsführers sowie des Chairmans. Goldstein hatte beide Funktionen schon seit dem 07. Januar vorrübergehend inne , nachdem sich Firmengründer Adelson erneut in Behandlung gegen das sogenannte Non-Hodgkin-Lymphom begeben hatte.

Nun ist die Entscheidung der dauerhaften Neubesetzung offiziell. Neben seiner Tätigkeit als COO hatte Goldstein im Vorfeld auch schon die Position des Präsidenten inne. Zu Las Vegas Sands kam er 1995, im Januar 2015 wurde er in den Vorstand des Konzerns berufen . Zuständig war Goldstein vor allem für den Spielbetrieb. Als COO und Präsident war er vorwiegend für das Venetian und Palazzo in Las Vegas im Einsatz. In den luxuriösen Resorts residieren jährlich Tausende Casino Begeisterte und nutzen die zahlreichen Freizeitmöglichkeiten die von klassischen Casino Spielen wie Roulette bis hin zu ausgiebiegen Spa-Besuchen reichen.

Im Rahmen der Bekanntgabe nahm Goldstein Stellung zum Tod des verstorbenen Geschäftsführers und zu künftigen Plänen: Die Stimmung sei seit dem Ableben Adelsons betrübt, doch die Zukunft des von ihm gegründeten Unternehmens leuchte hell , so die Bekundung. Adelson würde erwarten, dass die Arbeit, die er begonnen hat, auf dieselbe Weise fortgesetzt wird. Man sei daher entschlossen, Sands immer weiter voranzubringen.

Goldstein tritt in riesige Fußstapfen: Sheldon Adelson gilt als einer der größten Casinochefs der Geschichte: Sands gründete er im Jahr 1988. Zuvor hatte er das berühmte Sands Casino aufgekauft, welches 1996 abgerissen und 1999 durch das heute nicht weniger berühmte Venetian ersetzt wurde. Adelson spielte eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von Macau in das heute größte Glücksspielzentrum der Welt. Mit einem Vermögen von knapp 35 Mrd. US-Dollar belegte er Platz 28 auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen .

Neue Rollenverteilung bei Sands

Infolge der Beförderung Goldsteins an die Spitze des Unternehmens ist Patrick Dumont nachgerutscht und belegt nun die Positionen als Präsident und COO. Dumont war zuvor als Executive Vice President und Chief Financial Officer tätig, nachdem er 2010 in das Unternehmen eingetreten war.

Dumont will Goldstein bei der Erreichung seiner strategischen Ziele unterstützen. Man wolle einen Weg nach vorne einschlagen und dabei die Prinzipien einhalten, denen Gründer Adelson jahrzehntelang verpflichtet war . Weiterhin wolle man die Mitarbeiter und lokalen Gemeinschaften unterstützen, in denen Sands tätig ist. In alle Märkte wolle man 2021 investieren, dazu starke Renditen für die Aktionäre erwirtschaften und neue Entwicklungsmöglichkeiten verfolgen.

Die von Dumont freigewordene CFO-Rolle wiederum wird von Randy Hyzak besetzt , dem bisherigen Chief Accounting Officer des Unternehmens. Er kam im März 2016 zu Sands, nachdem er zuvor für Freescale Semiconductors gearbeitet hatte.

Rückzug aus Las Vegas?

Ende Oktober wurden Pläne bekannt, dass Sands einen Rückzug aus Las Vegas in Erwägung zieht, um sich vermehrt dem asiatischen Markt zuzuwenden. Dem Markt, auf dem Sands binnen letzter Jahre immer mehr expandiert hat. Ob diese Pläne auch nach Adelsons Tod weiterverfolgt werden, ist bis dato völlig unklar. In Las Vegas betreibt Sands das Venetian, den Palazzo sowie ein Expo and Convention Center.

Der Verkauf der Las Vegas-Casinos würde den endgültigen Ausstieg des Unternehmens aus der US-Industrie markieren. Ein Vertreter von Sands erklärte zuletzt, dass die Verhandlungen über den Verkauf schon länger geführt werden, es sei jedoch noch kein Deal abgeschlossen worden. Als Kaufpreis wird eine Summe von rund 6 Mrd. US-Dollar angepeilt.

Wie Adelson noch vor seinem Tod erklärte, seien die Märkte Macau und Singapur für Sands inzwischen die wichtigsten. 2019 hatte Sands 63 Prozent seiner Gesamtumsätze in Asien erwirtschaftet. Im Gegensatz zu Las Vegas, das von dem Casino-Shutdown schwer getroffen wurde, befänden sich die beiden asiatischen Märkte in einer Phase der Erholung. Es sei jedoch problematisch einen Käufer für die Casinos inmitten der globalen Gesundheitskrise ausfindig zu machen.

Positive ESG-Bilanz im Jahr 2019

Ein Ziel, das Sands auch 2021 weiterverfolgen wird, ist die Optimierung der ESG-Standards (Environmental, Social and Governance). Aus dem letzten ESG-Bericht geht hervor, dass Sands im Jahr 2019 zwei von drei ökologischen Nachhaltigkeitszielen erreichte . Zum Beispiel wurden die Treibhausgasemissionen seit 2015 drastisch reduziert. Die Senkung lag mit 12,4 Prozent deutlich über dem gesetzten Ziel von 6 Prozent.

Noch kurz vor seinem Tod hatte Adelson seinen Stolz gegenüber der leidenschaftlichen Arbeit seiner Mitarbeiter bekundet. Die Ergebnisse würden mit den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung übereinstimmen. Überall auf der Welt habe man zu einer besseren Umwelt beigetragen. Auch in den kommenden Jahren wolle man im Bereich ESG eine führende Position einnehmen. Ob Goldstein dieses Erbe weiterträgt, bleibt abzuwarten.

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