Mississippi: 6,3 Mio. Dollar Umsatz im ersten Sportwett-Monat
Die Buchmacher des US-Bundesstaats Mississippi haben im ersten vollen Monat nach Marktöffnung, Sportwettumsätze von insgesamt 6,3 Mio. USD (~ 5,4 Mio. EUR) eingefahren. Zu den großen Gewinnern zählen unter anderem die Glücksspielgiganten Caesars und MGM, doch auch der Londoner Wettanbieter William Hill ist obenauf.
In Anbetracht des mehr als beachtlichen Gesamtumsatzes dürfen sich sowohl die frisch-lizensierten Sportwettanbieter Mississippis, als auch der rund 3 Mio. Einwohner zählende US-Südstaat selbst die Hände reiben: Das seit Anfang August live-geschaltete Buchmachergeschäft generierte im Durchschnitt Einnahmen von rund 644.000 USD (~ 548.000 Euro) pro Anbieter, vorwiegend Casinobetreiber wie MGM und Caesars oder Pferderenn-Veranstalter wie Churchill Downs. Obendrauf kommen dem Haushaltsetat Mississippis Steuereinnahmen von über 77.000 USD (~ 65.000 EUR) zugute.
Im Monats-Ranking der beliebtesten Wett-Sportarten stellte sich im Übrigen Baseball als eindeutiger Sieger heraus. Hier allein wurden rund 3,3 Mio. USD umgesetzt. Beim American Football waren es hingegen 1,3 Mio. USD. Außerdem wurden rund 1,4 Mio. USD durch Parlay-Wetten generiert, das heißt, Kombiwetten zwischen Ligen, Sportarten, etc., was höhere Gewinne, aber auch mehr Risiko bedeutet.
Die Einstiegszahlen des neugeborenen ‚Child of Mississippi‘ sprechen letztlich für sich – und sollen laut Fachpresse zudem noch erheblich ansteigen. Der Grund seien immer mehr Unternehmen, die auf den im vergangenen Mai legalisierten US-Markt drängen , darunter eine ganze Reihe britischer Wett-Anbieter, so zum Beispiel der Ladbrokes Coral-Inhaber GVC, der irisch-englische Konzern Paddy Power Betfair (PPB) oder der Weltmarktführer Bet365, um nur einige zu nennen.
Die Entwicklungen speziell in Mississippi dürfte jedoch insbesondere William Hill in ‚Amusement‘ versetzen: Der Londoner Traditionsbuchmacher hatte Anfang August bekannt gegeben, Partnerschaften mit 11 Casinos in Mississippi geschlossen sowie eine Lizenz erworben zu haben. Über die Höhe die seiner Einnahmen ist bislang nichts bekannt. Hill ist Übersee bereits seit 2012 aktiv.
Zuletzt verkündete der Wettanbieter Pläne zur Akquisition des US-Casinokonzerns Penn National. Die Entwicklungen bleiben diesbezüglich abzuwarten. Klar ist hingegen, dass Hill neuesten Meldungen zufolge, einen Sponsoring-Deal mit dem NHL-Eishockeyteam Vegas Golden Knights eingegangen ist.
Online macht den Unterschied
Mississippi war nach New Jersey der zweite US-Staat, der sich infolge der PASPA-Annullierung durch den USSC zur Öffnung eines ebenso legalisierten wie regulierten Sportwettmarkts bekannte. Einen Richtlinienkorpus hatte man hierzu in Rekordzeit präsentiert: Nur einen Tag nach Aufhebung des bundesweiten Sportwettverbots. Das beste Pferd im Stall wurde hierbei jedoch offenbar vergessen: Bis dato existiert in Mississippi noch kein reguliertes Online- und Mobileangebot.
Dass die Online-Rechnung aufgeht zeigt sich folglich am Beispiel des Pioniers: In New Jersey, wo Sportwetten bereits seit Juli salon- und internetfähig sind, beliefen sich die Einnahmen im ersten Monat bereits auf großspurige 40,6 Mio. USD. (~ 34,5 Mio. EUR). Für den August können indessen sagenhaften 95,6 Mio. USD (~ 81 Mio. EUR) verbucht werden.
Der CEO der Mississippi Gaming Commission (MGC), Allen Godfreys, meldet aktuell zwar einen weiteren beachtlichen Anstieg der Umsätze – bis zum 03. September, von 6,3 auf 9,8 Mio. USD – doch angesichts derart exorbitanter Vergleichswerte, lässt der riesige Platz nach oben das Monatsergebnis Mississippis ungewollt mickrig erscheinen. Online trennt sich demnach die Spreu vom Weizen – das gilt ebenso für die Vereinigten Staaten als auch für Europa.