Spanien – Frau täuscht eigene Entführung vor, um in Spielothek zu spielen
In den News kommt es immer wieder zu kuriosen Schlagzeilen, da das Verhalten von Menschen oftmals nicht nachzuvollziehen ist. Zu einem derartigen Fall kam es zuletzt im spanischen Badalona, bei dem die Polizei eine 47-jährige Frau festnehmen musste. Der Grund hierfür klingt einem schlechten Film entsprungen, da die Frau ihre eigene Entführung vortäuschte, um anschließend Lösegeld zu erpressen. Wie genau der ganze Vorfall ablief und was sie anschließend mit dem erpressten Lösegeld anstellte.
Schock im Krankenhaus
Für einen Mann im Krankenhaus sollte sich der Aufenthalt als ein besonderer herausstellen. Während der Ehemann während seines Aufenthaltes gleich mehrere Anrufe von seiner angeblich entführten Frau bekam, wandte sich dieser in der Nacht des 4. Oktobers an die Behörden. Er habe verschiedene Anrufe seine Ehefrau erhalten, in denen sie ihm mitteilte, dass sie entführt wurde und nun mehrere Tausend Euro als Lösegeld gefordert werden. Hierbei handelte es sich um Forderungen in Höhe von 6.000€ , wovon der Ehemann selbst einen Teil sofort bezahlt hatte.
Der Mann selbst hatte aufgrund des Krankenhaus Aufenthalts keinen Kontakt zu seiner Frau und ging folge dessen von einer Straftat aus. Gleicher Ansicht waren auch die zuständigen Behörden, welche fest mit einer Entführung und Erpressung nach Lösegeld rechneten. Allerdings sollte das Ganze anders kommen, da die Frau nach Zahlung noch immer nicht wie erwartet auftauchte . Die zuständigen Behörden und Beamten nahmen den Fall der 47-jährigen äußerst ernst, doch bereits schnell sollte sich herausstellen, dass sie gar nicht in Lebensgefahr ist.
In der Spielhalle gefasst
Wie zuständige Beamten in ihrer Ermittlung herausfinden konnten, befand sich die 47-Jährige gar nicht in Gewahrsam von irgendeinem Entführer. Vielmehr hat sie selbst auf das gezahlte Geld zugegriffen, welches sie letzten Endes in der Spielothek verjubelte . Dort fand sie die Polizei letzten Endes nur wenige Stunden später. Ganz entspannt schlenderte sie durch die Spielhalle, während sie das erpresste Lösegeld beim Glücksspiel ausgab. Aus welchem Grund die 47-jährige zu einer solchen Idee kam ist zwar unklar, doch eine psychische Erkrankung ist hierbei nicht auszuschließen. Nichtsdestotrotz gilt es bei weitem nicht als Einzelfall, dass Personen ihre eigene Entführung vortäuschen und ein Lösegeld erpressen.
Laut Polizei kommt es jährlich zu mehreren Fällen von vorgetäuschten Entführungen. Die Motive sind hierbei meist unterschiedlicher Natur, doch in den meisten Fällen geht es einfach nur um Geld. Hierbei werden Entführungen initiiert, um Lösegeld zu erhalten und entstandene Schulden zu begleichen . In anderen Fällen geht es schlichtweg nur darum, den eigenen Bedürfnissen nachzukommen, einer Sucht nachzugehen oder sich selbst materiell zu bereichern.
Fälle von vorgetäuschter Entführung auch in Deutschland
Auch in Deutschland kam es in den vergangenen Jahren zu unterschiedlichsten Fällen von Vortäuschung der eigenen Entführung. Erst 2015 täuschte ein zum Tatzeitpunkt 19-jähriger seine eigene Entführung vor. Hierbei wollte einer eine höhere Summe Bargeld von seinen eigenen Eltern erpressen, um letzten Endes seiner Spielsucht nachzukommen .
Außerdem kam es im Jahr 2019 zu einem noch kurioseren Fall. Dort inszenierte eine 13-jährige mit einem 18-jährigen Bekannten ihre eigene Entführung, um Lösegeld von ihrem Vater zu erpressen. Ganze 280 Polizeikräfte arbeiteten rund 24 Stunden an diesem Fall , ehe sie nachts auf offener Straße aufgegriffen wurde. Diese Tat wurde aufgrund von Beweismaterial lange Zeit geplant, während Vorbereitungen auf Video aufgenommen wurden. Welchem Zweck die Erpressung letzten Endes dienen sollte gilt als unklar.
Insbesondere Jugendliche neigen oftmals dazu, ihre eigene Entführung unbedacht vorzutäuschen. Diese Methode wurde bereits genutzt, um die Schule zu schwänzen oder auch den Zahnarztbesuch sausen zu lassen . Zudem gab es bereits Bräutigame, die ebenfalls ihre eigene Entführung vortäuschen ließen, um der Trauung fernzubleiben. Letzten Endes gilt eine selbstinszenierte Entführung als keine Lösung und nicht zu rechtfertigen, weshalb dringend davon abzuraten ist.