Spielbank Potsdam – Streik vor neuen Tarifverhandlungen
Die Tarifverhandlungen der Gewerkschaft Verdi und den Brandenburgischen Spielhallen stehen an. Bereits seit langer Zeit hat sich hier nichts getan, weshalb die Gewerkschafter ihre Drohung wahr machten. Zum vergangenen Mittwoch rief die Gewerkschaft zu Streiks an der Brandenburg Lotto GmbH und dem Finanzamt der Stadt Potsdam auf. Dem Ganzen kamen 15 Mitarbeiter der Spielbank Potsdam und weitere Vertreter der Gewerkschaft nach. Ab 11:00 Uhr demonstrierten diese unter dem Motto “Danke Frau Kosanke – für nichts”. Als Lotto Geschäftsführerin leitet Kerstin Kosanke die Verhandlungen der Arbeitgeberseite. Mit den vergangenen Ergebnissen sind die Mitarbeiter und die Gewerkschaft allerdings alles andere als zufrieden.
Druck auf den Arbeitgeber aufbauen
Aufgrund des Streiks kurz vor den Verhandlungen sollte der Druck auf die Arbeitgeberseite nochmals drastisch steigen. Die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitnehmer der Spielbanken gelten alles andere als zufrieden, da die Verhandlungen bereits seit 2019 andauern . Seither hat sich für die Mitarbeiter allerdings noch nichts verändert, da keine der Verhandlungsrunden ihr Ziel fand.
Aus diesem Grund wollte die Gewerkschaft gemeinsam mit den Angestellten nochmals den Druck auf die Verhandlungen erhöhen, denn nach 7 gescheiterten Verhandlungsrunden in über 2 Jahren hat sich nichts verändert. Das eigentliche Ziel höhere Löhne und einen Tarifvertrag wurde somit seit 2 Jahren verpasst , weshalb die Verhandlungsrunden nun ein Ende finden sollen. Hierbei geht es an erster Stelle nicht zwangsweise um einen höheren Lohn, vielmehr soll eine faire Vergütung für die 60 Angestellten der Potsdamer Spielbank ausgehandelt werden.
Die aktuellen Bedingungen der Mitarbeiter
Für die Mitarbeiter der Spielbank Potsdam könnten die Arbeitsbedingungen kaum schlechter sein. Während die Durchschnittsgehälter sich zwischen 1.800 und 2.100€ Brutto befinden, liegen diese nur knapp über der Mindestlohn-Grenze. Angesichts der Arbeitsbedingung gilt dies als äußerst wenig, da viele der Beschäftigten sich im Schichtdienst wiederfinden und auch regelmäßig nachts, als auch am Wochenende arbeiten müssen. Folge dessen wächst der Unmut der Angestellten und der Gewerkschaft immer weiter an, da in 2 Jahren Verhandlung noch kein gemeinsamer Nenner gefunden werden konnte.
Kritik an der Kompromissbereitschaft des Arbeitgebers
Wie Marcus Borck bereits in einem Statement mitteilte, zeigt die Gewerkschaft einen großen Verhandlungswillen und auch Eigeninitiative . Kompromissbereitschaft war Seitens der Gewerkschaft und Arbeitnehmer immer vorhanden, weshalb sie in den Verhandlungsrunden immer wieder nachgaben, guten Willen zeigten und auch schmerzhafte Kompromisse eingingen.
Nichtsdestotrotz wurden sie in den vergangenen 2 Jahren immer wieder enttäuscht, weshalb keine einzige Verhandlungsrunde letzten Endes ihr Ziel fand. Die Enttäuschung auf Seiten der Arbeitnehmer ist immens groß, weshalb bei der nächsten Verhandlungsrunde eine Einigung her muss. Dass trotz gezeigter Kompromissbereitschaft nach wie vor kein fertiger Tarifvertrag vorliegt, liegt allen voran an der Seite des Arbeitgebers. Die Vorstellungen der beiden Parteien gehen hierbei in den Punkten Tarifvertragslaufzeit, Kürzung des Arbeitgeberanteils am Trinkgeld der Mitarbeiter und einer anteiligen Jahressonderzahlung weiter auseinander.
Nichtsdestotrotz wurde die nächste Warnung von Marcus Borck bereits ausgesprochen. Sollte die kommende Verhandlungsrunde nicht zum gewünschten Erfolg führen, so wird es in Zukunft zu weiteren Streiks kommen .