Spielmanipulationsversuch in der Regionalliga
Am vergangenen Samstagabend veröffentlichte der FC Energie Cottbus ein Statement auf seiner Website. Hierbei handelt es sich um die Partie im AOK-Landespokal Brandenburg gegen den Ludwigsfelder FC. “Es wurden hohe Geldsummen geboten, wenn das Spiel einen entsprechenden Verlauf bekommen würde”, schreibt der FC Energie Cottbus . Spielmanipulationen gelten im Sport als No-Go und widerspricht somit jeglichem sportlichen Wettbewerb. Wie der FC Energie weiter mitteilte, lehnten die betroffenen Spieler das Angebot ab. Im Anschluss wandten sie sich direkt an die Geschäftsführung des Klubs, welcher den Vorfall direkt an den Fußballverband Brandenburg weiterleitete.
Spieler gingen nicht auf das dubiose Angebot ein
Die Spieler des Regionalligisten hatten die richtige Einstellung, lehnten den Manipulationsversuch ab und wandten sich direkt an den Verein . Spielmanipulation gilt als höchst unsportlich, weshalb es auch laut Regularien im Deutschen Profifußball seit 2017 strafbar ist. Nichtsdestotrotz verlocken teils atemberaubende Quoten zur Anstiftung auf Spielmanipulation. In der Vergangenheit gab es bereits diverse Fälle, bei denen die betroffenen Personen keine starke Moral bewiesen. Im Statement auf der Vereinseigenen Homepage betont der einstige Bundesligist zudem, dass sie sich von jedweder Art von Spielmanipulation distanzieren, getreu dem Motto “Nicht mit uns”.
Das Angebot an die Spieler
Das genaue Angebot an die Spieler ist öffentlich nicht bekannt. Allerdings wurden mehreren Spielern der Mannschaft hohe Geldbeträge angeboten . In welcher Höhe diese allerdings ausfallen ist ebenfalls nicht bekannt. Der Regionalligist Cottbus hatte jedenfalls die klare Favoritenrolle inne, weshalb die Spieler die Partie wohl zugunsten des Ludwigsfelder FCs manipulieren sollten.
Das weitere Vorgehen
Die Spieler des FC Energie Cottbus hatten sich mit ihrer starken Moral und ihrem guten Handeln vorbildlich verhalten. Nun liegt es am Fußball-Landesverband Brandenburg, den Sachverhalt aufklären . Tatkräftige Unterstützung werden sie hierbei von den betroffenen Spielern erhalten. Der FC Energie Cottbus hat bereits die volle Unterstützung in diesem Fall zugesagt. Nötige Informationen werden letzten Endes an die zuständige Staatanwaltschaft weitergeleitet.
Spielmanipulation aufgrund lukrativer Wetten
Im Fußball kommt es gerade in Pokal-Duellen dazu, dass zu Beginn des Wettbewerbs Mannschaften unterschiedlicher Klasse aufeinandertreffen. Folge dessen fallen die Quoten für den Underdog äußerst lukrativ oder gar astronomisch aus . Dies führt insbesondere in den kleineren Ligen immer wieder zu Spielmanipulationsversuchen. Zwar wurden in der jüngsten Vergangenheit nicht viele aufgedeckt, doch aller Voraussicht nach konnten einige Versuche nicht aufgedeckt werden. Die Dunkelziffer ist in diesem Fall nur schwer zu bestimmen. Dennoch gelten Spielmanipulationen eher in niedrigeren Ligen als lukrativ. Je höher die Liga, desto mehr Aufmerksamkeit ist auf die Partie gerichtet.
Spielmanipulation in der Vergangenheit
Spielmanipulation gilt als Unsportlichkeit und Störung des freien sportlichen Wettbewerbs. Nichtsdestotrotz hat auch die Bundesliga ihre Fälle von Spielmanipulationen vorzuweisen. Insbesondere die Spielzeit 70/71 gilt als bestes Beispiel . Dort hatten gleich Spieler von mehreren Vereinen Gelder für Spielmanipulationen akzeptiert. Als bekannterer Fall gilt allerdings DFB-Schiedsrichter Robert Hoyzer. Er wurde im Jahre 2005 durch den Hoyzer-Skandal bekannt. Hoyzer hatte bis dato 12 Spiele aus der 2. Bundesliga als auch diverse Partien im DFB-Pokal geleitet. Der Fall schlug damals große Schlagzeilen, da der Schiedsrichter aus dem Profi-Bereich gleich in mehreren Partien zur Spielmanipulation griff. Aus dem Profi-Fußball wurde der ehemalige Schiedsrichter mittlerweile verbannt. Er darf zwar wieder aktiv als Spieler in einer Amateur-Mannschaft mitwirken, doch die Trillerpfeife wird er nicht mehr benutzen dürfen.
Muss der Regionalligist mit einer Strafe rechnen?
Wie bereits erwähnt gilt Spielmanipulation im Profifußball seit dem Jahr 2017 als strafbar. Allerdings ist der Fußball-Club Energie Cottbus in der Regionalliga tätig, welche offiziell zum Amateursport zählt. Dort gibt es keine feste Regelung für die Strafbarkeit . Allerdings gilt es als Grundvoraussetzung, dass die Amateur-Partie bei Buchmachern zum Wetten gelistet ist. Da dies beim Spiel zwischen dem Ludwigsfelder FC und der Energie der Fall war, wäre dies Voraussetzung erfüllt. Nichtsdestotrotz müssen sich die Cottbuser aufgrund des vorbildlichen Verhaltens der Spieler keine Sorgen machen. Vielmehr werden sie die Behörden bei der strafrechtlichen Verfolgung unterstützen.