TSG-Flutter-Deal im Mai perfekt?

Die Fusion zwischen Flutter Entertainment und The Stars Group geht wie geplant voran. Schon in den kommenden Tagen geht der neue Konzernriese an die Börse. Für die Glücksspielbranche bedeutet das eine enorme Veränderung. Auf einen Schlag entsteht hier der größte börsennotierte Glückspielkonzern der Welt. Die Ziele sind dementsprechend groß. Aktuell herrscht aber erst einmal Hochspannung, denn nach einem grünen Licht der Aktionäre geht der Prozess so langsam auf die Zielgerade der Fusion über.

Die Küste von Atlantic City im US-Bundestaat New Jersey.

Wichtig für den neuen Riesen: Nach Las Vegas bereitet nun auch Atlantic City die Wiedereröffnung der Casinos vor. ©1778011/Pixabay

Fusion termingerecht zum 5. Mai abgeschlossen

Die internationale Glücksspielbranche feiert ihre nächste Elefantenhochzeit. Bereits in den letzten Monaten war klar, dass der Deal zwischen Flutter Entertainment und The Stars Group nur noch eine reine Formsache ist. Das wurde nun bestätigt. Die Konzerne teilten jüngst in einer Pressemitteilung mit, dass die Fusion wie geplant voranschreite. Bis zum 5. Mai 2020 soll der milliardenschwere Deal (Wert rund elf Milliarden US-Dollar) abgeschlossen sein. Entstehen wird somit ein echter Glücksspielriese, der auch an der Londoner Börse seinen Platz einnehmen wird.

Wie es heißt, soll der neue Konzern bereits ab Dienstag den 5. Mai an der Londoner Börse und am Dublin Securities Market notiert werden. Katapultiert wird der Konzern durch die Fusion auch direkt in den FTSE 100 der Londoner Börse . Hier sind die Kursentwicklungen der 100 größten und umsatzstärksten Unternehmen am London Stock Exchange zusammengefasst.

Bis zu diesem historischen Schritt war es ein langer Weg. Mehr als sechs Monate lang feilten und planten beide Konzerne an der Fusion. Zunächst wurden die Zustimmungen aller Behörden eingeholt, anschließend konnten auch die Aktionäre zur Zustimmung bewegt werden. Entstehen wird so der größte börsennotierte Glücksspielbetreiber der Welt mit einem Jahresumsatz von rund 4,3 Milliarden Euro.

Mit Zuversicht in unsicheren Zeiten in die Zukunft blicken

Peter Jackson, der Group Chief Executive von Flutter Entertainment erklärte, dass der Deal in unsicheren Zeiten eine Möglichkeit sei, um mit Zuversicht in die Zukunft blicken zu können . Im Detail kommentierte Jackson:

”Ich freue mich, bestätigen zu können, dass unsere geschäftsverändernde Fusion mit The Stars Group am 5. Mai abgeschlossen sein wird. Die erweiterte Gruppe vereint außergewöhnliche Marken, Produkte und Unternehmen, ein äußerst talentiertes und erfahrenes Team und eine vielfältige globale Präsenz. Die Stärke unseres kombinierten Vermögensportfolios bedeutet, dass wir in diesen unsicheren Zeiten mit Zuversicht in die Zukunft blicken. ” Peter Jackson , Group Chief Executive/Flutter Entertainment

In der Mitteilung wird es zu den Plänen beider Unternehmen konkreter. Die verfügbaren Ressourcen der beiden Glücksspielriesen sollen gebündelt und gemeinsam genutzt werden. Unterteilt werden soll das Angebot so in fünf verschiedene Segmente . Die TSG International soll für PokerStars mit Ausnahme der USA zuständig sein. PPB Legacy soll Paddy Power Betfair (B2B und Einzelhandel) und Adjarabet betreiben. Sky Betting wird weiterhin für sein Asset zuständig bleiben, in Australien wird Sportsbet aktiv sein.

Die US-Einheiten der Konzerne sind für die FanDuel Group und die US-Operationen von TSG (inklusive Fox Bet) zuständig. Dieser Plan soll aber offenbar nur kurzzeitig gelten. Bereits im kommenden Jahr sollen in zwei Schritten nur noch vier Bereiche betrieben werden . TSG wird hierfür zunächst mit Paddy Power Betfair fusionieren. Anschließend soll Paddy Power dann mit Sky Betting und Gaming an neue Standorte innerhalb Irlands und Großbritanniens umziehen. Wie der Konzern erklärt, wolle man so die Dynamik des Unternehmens beibehalten, Kosten minimieren und den Umsatz steigern.

Schwierige Geschäfte in den USA: Casinos geschlossen

Insbesondere die US-Einheiten haben in diesem Zusammenhang derzeit eine schwere Aufgabe vor sich. Die Betriebe in den Glücksspielmetropolen in Las Vegas und Atlantic City sind geschlossen. Wann diese wieder eröffnen dürfen, ist noch völlig unklar. Immerhin: Nach Las Vegas bereitet sich nun auch Atlantic City auf eine Wiedereröffnung der Casinos vor .

In einer Pressemitteilung erklärte die Vereinigung der Glücksspielbetreiber des Bundesstaates New Jersey, dass man künftig mit der Gesundheitsbehörde AtlantiCare zusammenarbeiten wolle. Auf diesem Wege soll ein gemeinsamer Leitfaden entwickelt werden, mit dem die Wiedereröffnung der Casinos in Atlantic City vorangetrieben werden kann. Möglich sein wird dies aber erst, wenn die US-Regierung die Beschränkungen in Folge der Corona-Pandemie lockert.

Bereits in der jüngeren Vergangenheit war der mögliche Eröffnungstermin für die Branche zu einem hitzigen Gesprächspunkt geworden. Die Bürgermeisterin von Las Vegas setzte sich zuletzt massiv für eine schnelle Wiedereröffnung ein und kassierte hierfür eine Menge Kritik. Lori Herndon, der Präsident und CEO von AtlantiCare, betont hinsichtlich der Zusammenarbeit ebenfalls die wirtschaftliche Bedeutung der Glücksspielbranche :

”Die Covid-19-Pandemie hat nicht nur unsere Gesundheit und Sicherheit bedroht. Sie hat auch die Stabilität der Glücksspiel- und Tourismusbranche in Atlantic City bedroht, die Arbeitskräfte der Branche und deren Familien sowie unsere staatliche und lokale Wirtschaft. Die Glückspielbranche in Atlantic City ist ein Eckpfeiler der gesamten Wirtschaft in Südjersey und ihre sichere Wiedereröffnung zum richtigen Zeitpunkt zusammen mit dem Rest unserer Küsten- und Regionalgeschäfte muss unsere gemeinsame Priorität sein.” Lori Herndon , Job Präsident und CEO/AtlantiCare

Eine Entscheidung darüber, wann die Casinos in Jersey und Nevada wieder öffnen dürfen, könnte in den nächsten Tagen fallen. Viele Beteiligte in der Glücksspielbranche hoffen auf eine Wiedereröffnung Mitte Mai.

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