Grand Casino Luzern eröffnet Online Casino

Das Grand Casino Luzern ist das zweite Casino in der Schweiz, das ein Online Casino-Angebot eingeführt hat. Die neue Marke läuft unter der Domain MyCasino.ch und wird von dem finnischen Technologieunternehmen Paf betrieben, der sich infolge des Deals am schweizerischen Markt etablieren darf. Seit Juli ist es in der Schweiz nur landbasierten Casinos gestattet, Online Glücksspiele anzubieten. Hier ein Überblick zur Entwicklung.

Der Haupteingang des Grand Casino Luzern.

Das Grand Casino Luzern zählt zu den bekanntesten Casinos Europas und ist jetzt auch online aktiv. (©Luzern)

Strategische „Knowhow-Partnerschaft“ mit Paf

Nach dem Grand Casino Baden ist das Grand Casino Luzern das zweite schweizerische Casino, das über eine iGaming-Plattform verfügt. Das hauseigene Online Casino wurde vor rund einer Woche (22.08.) eröffnet, die Webseite läuft unter der Domain MyCasino.ch. Eine entsprechende Genehmigung wurde bereits Anfang Juni durch den schweizerischen Bundesrat erteilt. Infolge hatte das Casino bekannt gegeben, das Onlineangebot von dem finnischen Anbieter Paf (Åland-Inseln) entwickeln und verwalten zu lassen. Konkret ging es um die Bereitstellung einer technischen Plattform für Live Casino-Angebote sowie die Implementierung verschiedener Online Slots.

Das Online Casino wurde folglich innerhalb kürzester Zeit entwickelt und live geschaltet. Um das Interesse an der neuen Webseite zu wecken, nehmen zurzeit alle neuregistrierten MyCasino-Kunden automatisch an einer monatlichen Verlosung teil . Den Gewinnern winken unter anderem Reisen in das US-Glücksspieldelta Las Vegas.

Laut Casino-CEO Wolfgang Bliem sei ein derartiger Durchbruch ohne den finnischen Anbieter Paf kaum möglich gewesen. Das Casino in Luzern habe dazu „weder das Knowhow noch die technischen Mittel und Mitarbeiter“, so das Kredo des Geschäftsführers im Juni. Um auch weiterhin von dem erfahrenen Spiele- und Softwareentwickler zu profitieren wird Paf fortan auch den operativen Support des neuen Online Casinos übernehmen . Bliem diesbezüglich im Wortlaut:

“Paf ist zurecht unser strategischer Knowhow-Partner mit der richtigen Technologie. Das Unternehmen gehört zu den Pionieren im Bereich Online Glücksspiel und wir glauben, dass Paf uns genau die Erfahrungen und Innovationen bieten kann, die notwendig sind, um ein Online Casino auf unserem Markt zu betreiben. Paf hat eine lange und stabile Geschichte und ist bekannt für verantwortungsbewusstes Spielen, was das Unternehmen zu einem ausgezeichneten Partner für uns macht.”

Unterstützung erfährt Bliem in diesem Kontext von Paf-CEO Christer Fahlstedt, der im Rahmen einer Pressemitteilung vor allem auf den Spielerschutz und die strengen Regulierungen am schweizerischen Markt verwies. Die Vereinbarung mit dem Grand Casino Luzern sei demnach eine „ausgezeichnete Gelegenheit“ für Paf, sein technisches Knowhow und seine Kompetenz im Bereich Spielerschutz langfristig unter Beweis zu stellen. Fortführend nahm der Geschäftsführer genaueren Bezug auf die stringente Rechtslage:

“In der Schweiz haben nur landgestützte Casinos die Möglichkeit, eine Online Casino-Seite zu eröffnen. Wir freuen uns daher sehr, dass das Grand Casino Luzern uns als Partner ausgewählt hat. Hinter der Zusammenarbeit steht ein ausgeprägtes gegenseitiges Verständnis und ich bin davon überzeugt, dass wir in der Schweiz, wo bisher nur vier Onlinelizenzen vergeben werden, gemeinsam bestehen werden.”

Neues Glücksspielgesetz seit Juli

In der Tat gilt in der Schweiz seit Juli ein vergleichsweise drastisches Gesetz, das es lediglich den vier nationalen Casinos des Landes erlaubt, Online Glücksspiele zu vermarkten. Bei den privilegierten Etablissements handelt es sich um das Grand Casino Luzern, das Grand Casino Baden, das Casino Davos sowie das Casino Zürichsee . Alle vier Betriebe haben inzwischen eine Lizenz für den Onlinevertrieb erhalten. Etwaige Partnerschaften mit Online Casino-Providern gaben bisher jedoch nur die Standorte Baden und Luzern bekannt.

Das neue Schweizer Glücksspielgesetz ist umstritten . Die Novelle ist das Resultat eines Volksentscheids aus Juni 2018. Über 73 Prozent der schweizerischen Bürger hatten sich hier für eine verschärfte Regulierung des Sektors ausgesprochen. Innerhalb der europäischen Onlinebranche sorgte die Umsetzung für Aufsehen, denn laut Behörden droht ausländischen Webseiten künftig der Shutdown , sofern keine Schweizer-Lizenz vorliegt.

Welche Seiten genau von den Blockaden betroffen sein werden, steht bis dato allerdings noch aus. Die schweizerische Glücksspielregulierungsbehörde (Interkantonale Lotterie- und Wettkommission) gab in diesem Kontext zuletzt bekannt, an einer „schwarzen Liste“ zu arbeiten.

Evolution Gaming am schweizerischen Markt

Wie bereits angedeutet war das Grand Casino Baden das erste schweizerische Casino, das die Implementierung eines Online Casinos vorgenommen hat. Bereits Ende Juni wurde hierfür ein Online Glücksspiel-Deal mit Evolution Gaming bekannt gegeben. Der auf Malta lizenzierte Softwareentwickler verwaltet fortan die hauseigene Onlineplattform Jackpots.ch. Geboten werden sowohl Live Casino-Inhalte, zum Beispiel Roulette, Blackjack und Baccarat , als auch diverse Online Slots. Zusätzlich wird die Webseite von dem europaweit agierenden Online Casino-Provider Gamanza unterstützt.

Im Gegensatz zu nicht lizenzierten Anbietern nehmen die benannten Partnerunternehmen somit eine Ausnahme- und Vormachtstellung am streng regulierten schweizerischen Glücksspielmarkt ein. Ob und welche Partnerschaften die beiden verbleibenden Schweizer Casinos (Davos und Zürichsee) an dieser Stelle eingehen werden, bleibt vorerst noch abzuwarten.

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