Makler mit Spielsucht entwendet 70.000 Euro
In der Welt des Glücksspiels kommt es immer wieder zu den kuriosesten Geschichten. Während es in der Vergangenheit immer wieder positive Dinge zu berichten gab, bei denen teils Schicksale eine 180-Grad-Wendung hinlegten und sich zum positiven wandelten. In der heutigen Story allerdings handelt es sich um einen Immobilienmakler, welcher seiner eigenen Spielsucht unterlag und nicht davor zurückschreckte, den Arbeitgeber als auch den Kunden zu bestehlen. Wie perfide der 35-jährige Makler dabei vorging und wie er seine Taten verschleierte. Vieles mehr in diesem Artikel.
Veruntreuung von Kautionsrückzahlungen
Die kuriose Geschichte des spielsüchtigen Immobilienmaklers ereignete sich zwischen Juni 2018 bis Juni 2020 in Dublin, Irland. Hierbei handelt es sich um den 35-jährigen Richard Power, welcher seine Befugnisse illegal einsetzte, um Kautions-Rückzahlungen der Kunden zu veruntreuen. In dem Zeitraum von 2 Jahren war Power dafür zuständig, die Kautionsrückzahlungen zu tätigen. Stattdessen allerdings loggte er sich regelmäßig in das System des Arbeitgebers ein, änderte die Rückzahlungsadresse zu seiner eigenen und veruntreute im Anschluss die Gelder . Damit das Ganze nicht unmittelbar auffliegt, änderte der perfide Immobilienmakler die Daten direkt danach zurück, bevor es überhaupt jemand bemerken konnte.
Als Immobilienmakler betreute Power für seinen Arbeitgeber gleich 80 Projekte, bei denen er als hauptverantwortlicher für Vermietungen und Besichtigungen galt. Auch die Erstellung von dazugehörigen Mietverträgen und der Austausch mit den Mietern zählten zu seinen Kernaufgaben. Nachdem folglich im Mai 2020 ein Mieter den Arbeitgeber kontaktierte, da Power aufgrund der Kautionsrückerstattung nicht erreichbar war, kam der erste Verdacht auf. Daraufhin wurde sämtliche Projekte des 35-jährigen untersucht und weitere Unregelmäßigkeiten gefunden.
Power gesteht und kooperiert
Nachdem es bei den Kontrollen zu mehreren Auffälligkeiten kam, wurde direkt ein Treffen mit Power einbeordert. Power selbst zeigte sich vom ersten Augenblick an kooperative, gestand seine Schuld ein und erstattete seiner Firma direkt 10.000€ zurück. Vor Gericht plädierte Powers Verteidiger Dean Kelly zudem darauf, dass der Immobilienmakler an einer starken Glücksspiel-Sucht litt . Sein privates Umfeld bezog sich nur noch auf Glücksspiel, weshalb kein Sportereignis ohne eine Wette verfolgt wurde. In der Zwischenzeit verlor der Makler seine Lizenz, ist als arbeitslos gemeldet und wohnt wieder in der Wohnung seiner Eltern. Außerdem wurde er zu einer Geldstrafe in Höhe von 5.000€ verdonnert, während sein Vater sich dazu bereiterklärte, die restlichen 59.000 Euro an den Arbeitgeber zurückzuzahlen. Das endgültige Urteil steht allerdings noch aus und wird am 1. Februar kommenden Jahres gefällt.
Immer wieder kommt es zu Gesetzesverstößen aufgrund einer Glücksspiel-Sucht , weshalb eine derartige Erkrankung keinesfalls unterschätzt werden darf. Die betroffenen Personen verfügen dann meist nur eine begrenzte Kontrolle über ihr handeln, während rationales Denken und Moralgefühl stark beschränkt sind. Folge dessen schrecken Betroffene meist nicht vor Verbrechen zurück und bestehlen Teils sogar ihre liebsten Mitmenschen. Aus diesem Grund sollte eine Glücksspiel-Sucht keinesfalls unterschätzt werden, weshalb immer professionelle Hilfe in Betracht gezogen werden sollte. Das Glücksspiel selbst gilt als äußerst interessant und unterhaltsam, doch gewisse Grenzen dürfen nicht überschritten werden. Sollte folglich ein Verdacht bei einer nahestehenden Person vorliegen, so sollte die Situation genauer beobachtet werden. Wer nicht weiter weiß, kann jederzeit eine kostenlose Beratungshotline in Anspruch nehmen und sich völlig kostenfrei professionelle Hilfe suchen.