Online Casino-Deal zwischen SkyCity und GIG
Der neuseeländische Spiel- und Unterhaltungskonzern SkyCity Entertainment hat eine Online Casino-Partnerschaft mit dem auf Malta lizenzierten iGaming-Dienstleister GIG (Gaming Innovation Group) abgeschlossen. Infolge des Deals gibt der neuseeländischen Casinobetreiber sein Debüt im Onlinesektor. Aktuell befindet sich der neuseeländische Markt in einer Umstrukturierungsphase. Wie steht es um die Entwicklungen?
GIG stellt komplette Plattform bereit
Das neuseeländische Glücksspielunternehmen SkyCity startet sein erstes Online Casino-Programm mit Unterstützung des europäischen Online Casino-Providers GIG, noch innerhalb dieses Jahres wird SkyCity sein Debüt am Onlinemarkt geben. Im Rahmen der Vereinbarung wird GIG der Unternehmensgruppe eigenen Aussagen zufolge eine „schlüsselfertige Online Casino-Lösung“ liefern. Dies inkludiert folglich die Bereitstellung einer technisch vollständigen Onlineplattform.
Konkret geht es hier um die Implementierung von vollständig digital-verwaltbaren Programmdiensten und die Platzierung diverser Spielinhalte. Außerdem spielt die optische Gestaltung der Homepage eine Rolle. Obendrein kümmert sich GIG um die Einführung eines CRM-Systems zwecks Kundenbetreuung sowie die Integration eines umfassenden digitalen Marketingapparats.
Wie es heißt wird das neue Online Casino von SkyCity bereits im dritten Quartal 2019 in Betrieb gehen. Das Spielgeschäft läuft dabei offiziell unter der Malta-Lizenz von GIG – der Anbieter genießt in diesem Punkt das volle Vertrauen von SkyCity-CEO Graeme Stephens, dieser kommentierte:
“GIG ist ein spannendes und innovatives Technologieunternehmen mit einem erstklassigen Team und erstklassigen Systemen, Plattformen und Produkten. Dazu teilt es maßgeblich unsere Ambitionen für verantwortungsbewusstes Spielen.”
Wegweisende Partnerschaft für SkyCity
Mit Blick auf die frisch begründete Partnerschaft verweist der Geschäftsführer darüber hinaus auf die „hohe Bedeutsamkeit“ für das Unternehmen, das vier von insgesamt sechs landgebundenen Casinos in Neuseeland betreibt. Pläne für den Einstieg in den Online Gaming-Markt hatte SkyCity erstmals im vergangenen Februar bekannt gegeben – kurz nachdem das Unternehmen seine H1-Bilanz für das Geschäftsjahr 2018-19 präsentierte. Schon zu diesem Zeitpunkt betonte Stephens:
“Das Wachstum und die Diversifizierung unserer Marken ist ein wichtiger Bestandteil des strategischen Plans unserer Gruppe. Die Entwicklung eines Onlinegeschäfts als Ergänzung zu unseren bestehenden landgebundenen Casinos wird es uns ermöglichen, unseren Kunden ein verbessertes Spielangebot zu bieten.”
Trotz aller Ambitionen sind die Pläne der neuseeländischen Regierung zur Liberalisierung des Onlinesektors bislang noch zu unkonkret. Das neue Online Casino von SkyCity wird daher vorerst „nur vor der Küste“ verfügbar sein, so lange, bis eine endgültige Gesetzesnovelle verabschiedet wird. Eine zeitnahe Inkraftsetzung ist laut Stephens allerdings wahrscheinlich, man habe die Entwicklungen in Neuseeland an dieser Stelle „stark unterstützt“, so der CEO im Rahmen einer Pressemitteilung .
Umstrukturierungen am Markt
In der Tat befindet sich der neuseeländische Glücksspielmarkt derweil in einer Umstrukturierungsphase. Neben einer Regulierung des Onlinesektors strebt die Regierung aktuell auch eine Wiederbelebung des Rennsportsektors an. Um die Einnahmen anzukurbeln, soll unter anderem eine Verbrauchssteuer von 2% auf die Sportwettumsätze von Offshore-Buchmachern eingeführt werden.
Außerdem werden künftig Gebühren auf die Nutzung staatlicher Rennplätze erhoben. Die neuseeländische Abteilung für innere Angelegenheiten betont, dass allein durch die Gebühren umgerechnet bis zu 900.000 € im Monat eingeholt werden können. Die Einführung eines offiziellen Lizenzsystems für ausländische Glücksspielanbieter wird jedoch auch weiterhin ausdrücklich abgelehnt. Das gesetzliche Staatsmonopol des New Zealand Racing Board soll bestehen bleiben.
Nischenposition für GIG
Auch wenn der neuseeländischen Onlinesektor offiziell nur inländischen Unternehmen zugänglich gemacht wird, kann sich der Softwaredienstleister GIG infolge des SkyCity-Deals indirekt als erstes europäisches Unternehmen am Markt etablieren: „Neuseeland bereitet sich auf die Regulierung von Online-Casino-Glücksspielen vor und wir sind da, um unseren Partner zu unterstützen, wenn es passiert“, lautet an dieser Stelle das Kredo des GIG-CEOs Robin Reed . Darüber hinaus erklärte der Geschäftsführer:
“Mit diesem bahnbrechenden Deal betreten wir einen völlig neuen Kontinent, auf dem wir auf unser Arrangement als globaler Partner für starke Marken im Bereich iGaming ausbauen können. Wir freuen uns darauf, SkyCity bei seiner Expansion in den Online-Bereich zu unterstützen und bieten dem Unternehmen und seinen Online-Kunden unsere gesamte Palette an wettbewerbsfähigen Produkten und Lösungen.”
Mit einer „signifikanten Umsatzsteigerung“ auf dem neuseeländischen Markt rechnet Reed im Übrigen ab 2020. Seine Einschätzungen beruhen dabei auf einem weitläufigen Erfahrungsfundus, denn GiG betreibt bereits mehrere Online-Casinos und Sportwettprogramme für einige der bekanntesten US-Gaming-Marken , unter anderem etablierte der Dienstleister das Online Casino von Hard Rock, das im vergangenen Jahr in New Jersey live geschaltet wurde.
Bei allen Erfolgen hat das an der Stockholmer Nasdaq notierte Unternehmen zurzeit mit Komplikationen auf dem neuregulierten Markt Schweden zu kämpfen. GIG benannte die neuen Vorschriften zur schwedischen Lizenzvergabe als „Hauptgrund“ für einen Umsatzrückgang im ersten Quartal 2019. Unter dem Strich sanken die Umsätze vom 1. Januar bis zum 31. März von 37,3 Mio. € (Q1 2018) auf 32,4 Mio. € (Q1 2019) . Alle weiteren Entwicklungen bleiben vorerst abzuwarten.