Pokerweltmeister 2020 heißt Salas

Der WSOP-Pokerweltmeister 2020 steht fest und heißt Damian Salas. Der Argentinier konnte sich in einem spannenden Heads-up gegen den US-Amerikaner Joseph Hebert durchsetzen. Salas nimmt nicht nur das begehrte Bracelet und den Weltmeistertitel mit nach Hause, sondern auch ein Preisgeld von satten 1 Mio. US-Dollar. Dazu kommen 1,5 Mio. US-Dollar, die Salas am Final Table im King’s Resort in Tschechien gewann, was ihm die Teilnahme am Heads-up erst ermöglichte.

Spielkarten vor einem Laptop.

Wegen Corona war diesjährige WSOP eine Mischung aus Live- und Online-Turnieren. ©ErikLucatero/Unsplash

Episches Heads-up über 173 Hände

Der Argentinier Damian Salas, in seiner Heimat tätig als Anwalt, konnte das finale Heads-up des WSOP Main Events 2020 gegen Jospeh Hebert für sich entscheiden. Salas ist damit neuer Pokerweltmeister und nimmt das Bracelet sowie ein Preisgeld von insgesamt 2,5 Mio. US-Dollar mit in seine Heimat. Abgelöst wird damit der deutsch-iranische Münsteraner Hossein Ensan, der beim WSOP Main Event 2019 gewann und satte 10 Mio. US-Dollar kassierte.

Ausgetragen wurde das TV-Streaming-Heads-up am Sonntagabend trotz Corona im Rio All-Suite Hotel & Casino in Las Vegas. Salas siegte nach einem fulminanten sechsstündigen Hin und Her über 173 Hände. Das Duell markierte den Höhepunkt eines doppelten $10.000 Main Events . Ein erster Final Table wurde im Rio ausgespielt, dort siegte Hebert. Ein zweiter im King’s Resort in Tschechien, wo sich Salas durchsetzen konnte.

Mit den beiden Siegern stand das Heads-up-Finale fest , welches dann wiederum im Rio ausgespielt wurde. Eigentlich sollte das Duell bereits am 30. Dezember stattfinden, es kam jedoch zu einer Verzögerung, da Salas die Einreise in die USA wegen Corona vorerst verweigert wurde . Dies, obwohl Salas eine WSOP-Einladung sowie einen negativen Covid-19-Test vorgelegt hatte.

Salas, der bei der WSOP 2017 bereits Platz 7 erreicht hatte, bekundete nach seinem Sieg Respekt gegenüber Hebert. Diese sei ein harter Gegner gewesen, habe nie nachgelassen und gut gespielt. In einigen Fällen sei Hebert knapp vor einem Sieg gewesen. Dass der Sieg letzten Endes an ihn (Salas) ging, habe er der Energie und Unterstützung seiner Familie und Freunde in Argentinien zu verdanken. Gespielt habe er außerdem nicht wegen des Geldes, sondern wegen der Herausforderung und seiner Liebe zum Poker. Er liebe es, sich am Spieltisch zu messen und sei stolz, den Titel geholt zu haben.

Wer waren die Finalisten der WSOP 2020

Beide Heads-up-Finalisten sind in der Pokerwelt alles andere als unbekannt. Salas spielt bereits seit 2007 Online Poker. Auf der Plattform PokerStars nutzte er den Nickname pampa27, außerdem spielte er bereits beim WSOP Online-Partner GGPoker sowie bei partypoker und Full Tilt. Bei digitalen Turnieren gewann er bereits rund 6 Mio. US-Dollar, den größten Teil davon beim Marktführer PokerStars . Seit 2009 nimmt der Argentinier auch an Live-Turnieren teil.

Sein erstes Live-Turnier gewann Salas Mitte März 2009 bei der Latin American Poker Tour (LAPT) in Punta del Este. Die Siegprämie war über 40.000 US-Dollar schwer. Kurz darauf war er erstmals bei der World Series of Poker (WSOP) dabei . 2017 belegte er bei der WSOP Platz 7 und gewann 1,4 Mio. US-Dollar. Inzwischen hat sich Salas bei Live-Turnieren bereits mehr als 3,5 Mio. US-Dollar erspielt.

Doch auch Joseph Hebert hat schon viele Erfolge und Preisgelder vorzuweisen. Seit 2008 nimmt er an renommierten Live-Turnieren teil. Sein erstes Live-Turnier gewann er im Januar 2010 bei der Southern Poker Championship in Biloxi, die Siegprämie lag bei knapp 30.000 US-Dollar . Außerdem wurde er im Mai 2013 dritter beim WSOP Circuits Main Event, wo er 140.000 US-Dollar kassierte.

Vor seinem Sieg am Final Table der WSOP 2020, wo Hebert ebenfalls 1,5 Mio. US-Dollar gewann, lagen seine Preisgelder für Live-Turniere bei rund 650.000 US-Dollar . Für emotionales Aufsehen sorgte er, als er im Vorfeld des Turniers erklärte, das diesjährige Turnier für seine Mutter zu spielen, die im vergangenen Sommer an einer Lungenembolie verstarb.

Wie steht es um die WSOP 2021

Für die globale Pokercommunity kam die Nachricht überraschend, dass das WSOP Main Event Ende Dezember doch noch im Rio stattfindet. Nach einer Corona-bedingten, aber dennoch erfolgreichen Mischung aus Live- und Online-Turnieren, hätte niemand mehr damit gerechnet, dass 2020 auch noch ein Pokerweltmeister gekürt wird . Nun stellt sich die Frage, ob 2021 wieder normale Verhältnisse in der Pokerwelt Einzug erhalten.

Ob und in welcher Form die WSOP 2021 stattfinden wird, ist bis dato noch völlig unklar. Klar ist hingegen, dass der diesjährige hybride Turnierplan durchaus positive Resonanzen erzielte. Mit 44.179 Teilnehmern, 31 Events und Preisgeldern von insgesamt 26.871.065 Mio. US-Dollar war die WSOP 2020 auch aus zahlentechnischer Sicht ein voller Erfolg. Spieler, die die WSOP Online Bracelets vorab kritisiert hatten, konnten schnell eines Besseren belehrt werden.

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