Schweizer Online Casinos erfolgreich

Die Glücksspielaufsichtsbehörde ESBK (Eidgenössische Spielbankenkommission) hat neueste Umsatzzahlen für den streng-regulierten Schweizer Glücksspielmarkt veröffentlicht. Die Casinos verzeichnen 2019 einen Anstieg von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Wachstum ist teilweise auf die Einführung des Online Glücksspiels zurückzuführen. Wie sehen die Zahlen im Detail aus?

Der Roulettetisch eines Casinos.

Online Glückspiele dürfen in der Schweiz nur von landbasierten Casinos angeboten werden. ©ThomasWolter/Pixabay

Spielautomaten am beliebtesten

Der Schweizer Glücksspielmarkt kann auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurückblicken. Laut einem Bericht der ESBK wurde ein Umsatzwachstum von 5,5 Prozent im Vorjahresvergleich erzielt. Der Wachstumsschub erfolgte nachdem die lizenzierten Casinos des Landes ab Juli damit begannen, Online Glücksspielangebote für ihre Kundschaft bereitzustellen . Die Einnahmen in dieser Rubrik beliefen sich auf umgerechnet rund 22,1 Mio. Euro.

Die Gesamteinnahmen der 21 Schweizer Etablissements beliefen sich auf rund 698,4 Mio. Euro. Hierzu trugen die Lizenznehmer der Kategorie A, also größere Spielstätten in städtischen Gebieten, rund 422,4 Mio. Euro bei, was einen Anstieg von 5,3 Prozent im Vergleich zu 2018 entspricht . Zur Kategorie A zählen Grand Casino Baden, Casino Davos, Grand Casino Luzern, Casino Pfäffikon, Grand Casino Bern und Casino Interlaken.

Lizenznehmer der Kategorie B, das heißt, Casinos in Ferienorten und kleineren Gemeinden, erwirtschafteten Einnahmen in Höhe von 276,1 Mio. Euro , was einem Anstieg von 5,9 Prozent entspricht. In beiden Kategorien waren Slots am beliebtesten, die Spielautomaten generierten 576,8 Mio. Euro, was einen Anstieg von 8,0 Prozent gegenüber 2018 markiert. Der Beitrag von Tischspielen fiel hingegen um 5,4 Prozent auf 121,6 Mio. Euro.

Welches Online Casino läuft am besten?

Im Jahr 2019 starteten vier landgestützte Lizenznehmer ein iGaming-Angebot, beginnend mit der Liveschaltung der Domain Jackpots.ch des Grand Casino Baden am 05. Juli. Das Etablissement ist zu diesem Zweck einen Deal mit dem internationalen Marktriesen Evolution Gaming (Schweden) eingegangen.

Das Grand Casino Luzern (MyCasino.ch), das Casino Pfaffikon Zürichsee (SwissCasinos.ch) und das Casino Davos (Casino777.ch) folgten noch vor Ende 2019. Zudem erhielten auch das Grand Casino Kursaal Bern und das Casino Interlaken Online Glücksspiel-Lzenzen von der ESBK. Internationale Partnerschaften wurden unter anderem mit Casino777, NetEnt oder der Gauselmann-Tochter Greentube begründet.

Das von Paf betriebene MyCasino des Grand Casino Luzern trug mit 8,3 Mio. Euro den größten Teil der Einnahmen bei . Es folgte das Playtech-Angebot des Casino Pfaffikon Zürichsee, das nach seiner Eröffnung am 02. September einen Umsatz von 6,4 Mio. Euro erzielte. Das Grand Casino Baden, das eine 50 Prozent-Beteiligung am Plattformanbieter Gamanza erwarb, folgte an dritter Stelle mit einem Umsatz von 5,9 Mio. Euro.

Das Casino Davos, eine Spielstätte die sich im gemeinsamen Besitz der Stadtcasino Baden Group und der belgischen Ardent Group befindet, belegte mit 1,2 Euro den vierten Platz. Das Quartett zahlte dabei Steuern in Höhe von rund 7,1 Mio. Euro an den schweizerischen Fiskus. Die Steuereinnahmen für das Jahr 2019 stiegen insgesamt um 7,3 Prozent auf 335,5 Mio. Euro.

Strenge Schweizer Glücksspielgesetzgebung

Seit Anfang 2019 gilt in der Schweiz eines strengsten und gleichzeitig auch umstrittensten Glücksspielgesetze Europas. Das Dekret wurde per Volksentscheid verabschiedet. Mit einer deutlichen Mehrheit von rund 73 zu 27 Prozent, befürworteten die Bürger, dass sämtliche nicht-lizenzierten Betreiber vom Markt verwiesen werden. Die Umsetzung des Gesetzes wird von den schweizerischen Behörden seitdem mit aller Kraft verfolgt.

Nur noch die landbasierten Casinos und Spielbanken dürfen Online Glücksspiele anbieten. Um dies zu gewährleisten verstärkte die ESBK ihre Durchsetzungsaktivitäten gegen nicht lizenzierte Anbieter. Es kam zur Veröffentlichung einer Blacklist . Die ESBK arbeitet diesbezüglich mit der Interkantonalen Kommission für Lotterien und Wetten (Comlot) sowie den Schweizer Fernmeldebehörden (Asut) zusammen. Irreguläre Anbieter werden schlichtweg blockiert.

Sperrliste wird kontinuierlich erweitert

Die Blacklist, eine Sperrliste für internationale Anbieter, die über keine Schweizer Online-Lizenz verfügen, wurde seit Anfang des Jahres kontinuierlich erweitert. Mittlerweile werden dort über 110 Domains aufgeführt, darunter renommierte Betreiber wie Bet365, Bet-at-Home oder Interwetten . Außerdem befinden sich bekannte E-Sports-Wettanbieter wie Unikrn und GG.bet unter den Namen. Die Seiten werden durch eine sogenannte Domain Name Server (DNS)-Sperre blockiert.

Zur Information ist die Sperrliste für alle Bürgern|-innen dauerhaft einsehbar. Wie die ESBK erklärte, sei die Maßnahme im Artikel 86, Abs. 1, des neuen Glücksspielgesetzes genau definiert . Man habe allen nicht-lizenzierten Anbietern genügend Zeit eingeräumt, sich vom schweizerischen Markt zu entfernen. In diesem Sinne kann auch zukünftig mit weiteren Netzsperren gerechnet werden.

Zuletzt wurde die Liste im März erweitert. Gesperrt wurde unter anderem die Domain Bet365.dk, laut ESBK bereits die dritte Bet365-Website, die auf die Liste gesetzt wurde . Weitere Domains sind Betbigwin.com, Efbet.net, Forzza7.com sowie drei Webseiten, die die Marke Solobet verwenden, Sol0bet11.com, Solobet12.com und Solobet13.com. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass das stringente Vorgehen, dem Wachstum des Marktes keinen Abbruch tut.

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