Coronavirus: MGA startet Impfkampagne
Die Glücksspielbranche wurde von den Auswirkungen der Pandemie hart getroffen. Um den Weg zurück in die Normalität zu ebenen, hat die maltesische Regulierungsbehörde MGA (Malta Gaming Authority) nun eine Impfkampagne im Glücksspielsektor gestartet. Die Maßnahme markiert nicht nur einen Meilenstein für die in Malta stationierten Unternehmen, sondern auch eine Bewährungsprobe für Dr. Carl Brincat, der seit Januar als neuer Geschäftsführer der Behörde fungiert.
Impfoffensive über staatliche Stiftung
Um den auf Malta sitzenden Glücksspielfirmen den Weg zurück in die Normalität zu ermöglichen, hat die Glücksspielbehörde MGA eine Impfkampagne gegen das Coronavirus ins Leben gerufen. Die Impfoffensive läuft über die GamingMalta Foundation, eine gemeinnützige Organisation, die von der maltesischen Regierung und der MGA gegründet wurde.
Die Kampagne zielt darauf ab, alle Mitarbeiter des Glücksspielsektors schnellstmöglich gegen das Coronavirus zu impfen. Den Belegschaften soll Zugang zu einem koordinierten Impfplan ermöglicht werden, der parallel zum laufenden nationalen Programm läuft. Laut MGA werden einige Unternehmen auch Impfungen innerhalb ihrer Einrichtungen vornehmen dürfen. Eine Herdenimmunität müsse schnellstmöglich erreicht werden, so die Behörde.
Die neuesten Statistiken zeigen, dass der Inselstaat nur noch wenige Neuinfektionen verzeichnet, seit dem 07. Mai wurden keine Todesfälle mehr im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Seit Beginn der Pandemie gab es in Malta insgesamt 30.480 positive Covid-19-Fälle und 417 damit verbundene Todesfälle. Vor diesem Hintergrund unterstütze man derzeitig die lokale Glücksspielindustrie bei den Covid-19-Impfungen ihres jeweiligen Personals – man wolle den Mitarbeitern und dem gesamten Sektor einen maßgeschneiderten Service bieten, so die Behörde im Rahmen einer Pressemitteilung.
Härtetest für CEO Dr. Carl Brincat
Den Belegschaften Infektionsschutz zu gewährleisten und den lizenzierten Glücksspielunternehmen damit den Weg zurück in die Normalität zu ebnen, ist der erste Härtetest für den neuen Geschäftsführer der MGA, Dr. Carl Brincat . Dieser war bisher Leiter der Rechtsabteilung, im Januar avancierte er zum CEO, nachdem Heathcliff Farrugia 2020 von seiner Position zurückgetreten war.
Die MGA teilte mit, dass Brincat sich in einem hart umkämpften Auswahlverfahren durchsetzen konnte, welches am 17. Dezember angelaufen war. Die Organisation an einem so kritischen Punkt für die Branche zu leiten, sei eine Ehre, so das Statement des neuen Geschäftsführers. Fortan wolle er sich für hohe Qualitätsstandards einsetzen und bestehende Abkommen mit anderen europäischen Regulierungsbehörde ausbauen.
Dr. Carl Brincat kam 2014 als Rechtsberater zur MGA und hatte verschiedene juristische Funktionen in der Behörde inne, bevor er 2019 zum Chief Legal and Enforcement Officer ernannt wurde. Bevor er zur MGA kam, arbeitete er bei der Anwaltskanzlei Emmanuel Mallia & Associates. Brincat ist Mitglied des Vorstandes der Financial Intelligence Analysis Unit sowie Mitglied der International Association of Gambling Regulators (IAGR). Nun steht er in den Fußstapfen von Heathcliff Farrugia, der 2018 CEO der MGA wurde und die Behörde durch einen Sumpf aus zahlreichen Mafia-Skandalen führte.
Glücksspielbranche setzt auf Schutzimpfung
Dass die Schutzimpfungen gegen Covid-19 eine Fahrkarte zurück in die Normalität darstellt, hat nicht nur die MGA erkannt, sondern auch die gesamte Glücksspielbranche. Ein Beispiel für den positiven Effekt der Impfung ist die US-Glücksspielhochburg Las Vegas, die sich nach einem harten Überlebenskampf wieder auf Kurs befindet.
Aufgrund der zahlreichen Impfungen und sinkenden Infektionszahlen geht die Stadt zurzeit wieder in die Vollauslastung über – seit Mai wurden die Kapazitäten von 50 auf 80 Prozent hochgeschraubt, was sich unmittelbar in wachsenden Einnahmen niederschlug. Einige Casinos, darunter die Marktriesen Caesars und MGM , dürfen wieder im Normalbetrieb arbeiten. Laut Nevadas Gouverneur Steve Sisolak sei man kurz vor dem Ende der Krise.
Impfkampagne auch in Deutschland
In Deutschland zeichnet sich ein ähnlicher Trend ab – dort hat der Merkur-Inhaber Paul Gauselmann (86) eine Kampagne unter dem Motto Kleiner Piks, Große Wirkung gestartet. Gauselmann beschäftigt europaweit über 14.000 Mitarbeiter, die während der Pandemie allesamt in Kurzarbeit steckten. Der Startschuss für die betrieblichen Impfungen markiert für den deutschen Automatenkönig auch die letzte Biegung auf dem Weg zurück in die Normalität.
Erstmals in seiner Geschichte hatte Gauselmann im Februar rote Zahlen geschrieben, dementsprechend intensiv verliefen die Vorbereitungen für die Impfkampagne, welche inzwischen abgeschlossen sind. Die benötigten Infrastrukturen an den Standorten Espelkamp und Lübbecke seien fertiggestellt. Aktuell fungiere eine alte Gießerei noch als Testzentrum, auch diese soll nun zum Impfzentrum umgebaut werden.
Die Pläne Gauselmanns sind hochgesteckt: Sobald genügend Impfstoffe verfügbar sind und die Betriebsärzte flächendeckend miteinbezogen werden können, wolle man nicht nur den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Impfangebot machen , sondern auch anderen lokalen Unternehmen. Diese sollen die Impfzentren mitbenutzen dürfen. Man könne das Virus nur gemeinsam besiegen, so der deutsche Automatenkönig.