LeoVegas heuert Lothar Matthäus und Stefan Kretzschmar an
Das schwedische Glücksspielunternehmen LeoVegas treibt seine Expansion im Sportwettgeschäft voran. Durch den Kauf von World of Sportsbetting erhält LeoVegas eine Lizenz für den deutschen Markt. Als Markenbotschafter wurden bereits Lothar Matthäus und Stefan Kretzschmar engagiert.
Für den Preis von etwa 2,6 Millionen Euro übernimmt LeoVegas sämtliche Anteile an World of Sportsbetting. Letztere Firma ist auf Malta ansässig und im deutschen Markt als Betreiberin von HappyBet bekannt. Um die physischen Wettbüros ging es in dem Geschäft allerdings nicht – diese werden mittlerweile von einer Playtech-Tochtergesellschaft verwaltet. Im Zentrum des Deals stehen die Lizenzen der World of Sportsbetting. Der Buchmacher gehört zu den 25 Anbietern, die 2012 eine Konzession aus Schleswig-Holstein erhielten, das Land war für kurze Zeit aus dem Glücksspielstaatsvertrag ausgeschert. Doch diese Lizenzen gelten lediglich für das nördlichste Bundesland, interessanter für LeoVegas ist eine zweite „Konzession“ im Portfolio der World of Sportsbetting.
Denn die Firma erhielt zusätzlich grünes Licht für eine bundesweite Lizenz seitens des Landes Hessen. Zwar wurde die Vergabe aufgrund rechtlicher Bedenken nie praktisch durchgeführt. Doch eine gültige Bewerbung in dem hessischen Verfahren kommt bei dem derzeitigen Chaos im deutschen Glücksspielrecht einer bundesweiten Erlaubnis am nächsten. So interpretieren jedenfalls die Verantwortlichen bei LeoVegas den Wert ihrer Akquisition:
Eine zugelassene Bewerbung für eine Sportwettenlizenz in Hessen bedeutet die Erlaubnis, Sportwetten in ganz Deutschland anbieten zu dürfen. Pressemitteilung von LeoVegas
Das schwedische Unternehmen, das erst 2012 gegründet wurde, gilt als überaus erfolgreiches Start-Up im umkämpften Online Gambling Sektor. Im letzten Jahr erreichte man erstmals eine Bewertung von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Als Grund für den Aufstieg gilt eine klare „Mobile-First-Strategie“, also der Fokus auf die Nutzbarkeit der Produkte via Smartphones. Dabei setzt das Unternehmen auf Operationen in regulierten Märkten. Diese Strategie setzt LeoVegas in Deutschland also fort, soweit man das Prädikat „reguliert“ auf die hiesigen Zustände vergeben mag. Zumindest bemüht sich LeoVegas anders als viele Konkurrenten, so „lizenziert wie möglich“ vorzugehen.
Glaubwürdigkeit durch bekannte Gesichter
Um die im deutschen Wettmarkt bislang eher unbekannte Marke LeoVegas schnell aufzubauen, setzt der Anbieter auf Lothar Matthäus und Stefan Kretzschmar. Die beiden Ex-Sportler werden als „Testimonials“, als Markenbotschafter fungieren und dem neuen Buchmacher als Werbegesichter dienen. Dadurch soll das Angebot zusätzlich lokalisiert und auf den deutschen Markt abgestimmt werden. Die Strategie, durch populäre Werbepartner Glaubwürdigkeit zu erlangen und damit neue Märkte zu erobern setzte LeoVegas bereits erfolgreich in Schweden und England ein. Zwar steht die endgültige Übernahme von World of Sportsbetting noch aus, sie soll noch im Februar abgeschlossen werden. Die Verträge mit Rekordnationalspieler Matthäus und dem vor allem für den SC Magdeburg erfolgreichen Ex-Handballer Kretzschmar sind allerdings bereits unterschrieben.
Die Lizenzen geben uns erhöhte Glaubwürdigkeit, wenn wir zum Beispiel mit Medienpartnern zusammenarbeiten. Unsere neuen Botschafter geben unserem Marketing einen lokalen Touch, der wie wir wissen Loyalität erzeugt und die Bekanntheit der Marke steigert. Wir können nun auch die Produkte lokalisieren und vor allem Zahlungsmöglichkeiten hinzufügen, die für den deutschen Markt wichtig sind. Das entspricht unserer Strategie, regulierte Märkte zu betreten und gibt uns die besten Konditionen, unser Engagement in Deutschland zu beschleunigen. Gustaf Hagman , CEO der LeoVegas Group
Zumindest die Werbung für das deutsche Angebot von LeoVegas hat bereits begonnen, erste Banner mit Stefan Kretzschmar finden sich auf der internationalen Webseite der Firma. Ob es einen lokalisierten Webauftritt mit .de Domain geben wird, ist derzeit noch nicht bekannt.