Svenska Spel: Neuer CEO plus Live Casino
Mit Blick auf die Neuregulierung des schwedischen Glücksspielsektors hat der staatliche Online-Anbieter Svenska Spel einen neuen CEO ernannt und investiert außerdem schon jetzt in technologische Verbesserungen und neue Inhalte. In Kooperation mit der Evolution Gaming Group soll unter anderem ein Live Casino etabliert werden.
Der neue Svenska Spel-CEO heißt Patrik Hofbauer. Er wird die Geschäftsleitung des schwedischen Staatsunternehmens offiziell ab Ende Dezember übernehmen und das Unternehmen fortan auf die Neuregulierung des schwedischen Glücksspielmarktes ab Januar 2019 vorbereiten. Hofbauer ersetzt damit den seit 2011 amtierenden Svenska Spel-CEO Lennart Käll, der seinen Rücktritt auf Grund der Liberalisierungspläne Schwedens bereits im Januar bekannt gab.
Hofbauer gilt als Veteran der Telekommunikationsbranche: In Führungspositionen war er unter anderem schon für den skandinavischen TV-Sender Canal Digital sowie für die Multimedia-Konzerne Clear Channel (iHeartMedia, Texas, USA) und NEC Scandinavia (NEC Europe Ltd.) tätig. Zuletzt arbeitete er als CEO bei Telenor Sweden (ursprünglich Vodafone Sweden), dem schwedischen Ableger der börsennotierten, norwegischen Telenor Group.
In Schweden ist Hofbauer außerdem als professioneller Eishockeytorhüter bekannt – über zehn Jahre spielte er in Traditionsvereinen wie Örebro, Björklöven und Djurgården. In diesem Kontext lobt Erik Strand, Vorstandsvorsitzender bei Svenska Spel, den doppelten Erfahrungsfundus Hofbauers:
„Seine Erfahrungen aus Wirtschaft und Sportwelt werden sehr wertvoll sein. Svenska Spel wird im Rahmen der neuen Glücksspiel-Gesetzgebung eine aufregende Zeit erleben. Ich bin davon überzeugt, dass Patrik Hofbauer der richtige Mann ist, um das Unternehmen in den neuen Glücksspielmarkt einzuführen.“
Auch Hofbauer selbst spricht angesichts des neuen Gesetzeskorpus von einer „spannenden Herausforderung für eine starke Marke“ . Darüber hinaus betont er sein Interesse an der Symbiose von „Business und Sport“ . Diesbezüglich wolle er Svenska Spel „in die nächste Phase führen“ , wie der zukünftige CEO im Rahmen der offiziellen Bekanntgabe verlauten lässt.
Nach über sieben Jahren als CEO verabschiedet sich an dieser Stelle auch Lennart Käll, welcher Svenska Spel laut eigenen Aussagen „als verantwortungsbewusstes Glücksspielunternehmen positioniert“ und somit „sein Ziel erreicht hat“ . Offiziell verlässt er das Unternehmen zum 19. Juli. Bis zum Amtsantritt Hofbauers wird die CFO (Chief Financial Officer) und Vizepräsidentin Marie Loob die Geschäftsleitung stellvertretend übernehmen.
Harter Wettbewerb ab 2019
Wie der schwedische Staatsbetrieb aktuell bestätigt wird das Svenska Spel-Sortiment ab Januar 2019 durch die Live-Casino-Produkte des Stockholmer Gambling-Portals „Evolution Gaming“ ergänzt – inklusive der Sparten Pferderennen und iGaming. Durch die Partnerschaft erhofft sich Svenska Spel laut Fachpresse in erster Linie wachsende Konkurrenzfähigkeit hinsichtlich des ab 2019 geführten „harten Wettbewerbs“ .
Neben der Bereitstellung eines erweiterten Angebotsspektrums will Svenska Spel zudem auch die Infrastruktur seiner Onlineplattform verbessern – genauer, soll diese in zwei separate Einheiten gesplittet werden: Einerseits für Zahlenspiele und Rubbellose, andererseits für Sportwetten und Casino-Spiele. Dementsprechend werden zusätzlich auch zwei separate Account-Manager und Kundendatenbanken implementiert.
Die neuen Schnittstellen sollen laut Fredrik Wastenson, Geschäftsführer von Svenska Spel Sport & Casino, vor allem „kundenfreundlich“ sein und „personalisierte Kommunikation“ zulassen. Wastenson spricht folglich von einer „enormen Investition“ für Svenska Spel, doch bleibt schlussendlich optimistisch:
„Die meisten unserer verfügbaren IT-Ressourcen werden in Anspruch genommen, doch wir geben unser Bestes, um ab Januar eine ganze Reihe neuer Spiele bereitstellen zu können. Wir haben bereits viel in unser CRM-System investiert und sehen klares Potenzial für einzigartige Kundenerlebnisse auf unseren zukünftigen Websites.“
In puncto Online-Glücksspiel hatte das 1997 gegründete, schwedische Staatsunternehmen Svenska Spel bislang eine Monopolstellung inne. Die Neuregulierung des schwedischen Glücksspielmarkts sieht jedoch zukünftig eine Dreiteilung des Sektors vor: Neben einem gemeinnützigen sowie einem staatlichen Sektor, soll demzufolge auch ein wettbewerbsorientierter Sektor für internationale Onlineanbieter eingeführt werden.
Die nötigen Unterlagen zur Beantragung einer Schweden-Lizenz werden voraussichtlich ab 10. Juli auf der Website der schwedischen Glücksspielbehörde Lotteriinspektionen bereitgestellt, ebenso wie ein Satz an Vorschriften und Richtlinien. Eine Reihe von Herstellern mit schwedischen Wurzeln – bekannte Branchengrößen wie Betsson, Kindred, Mr. Green oder Cherry – sollen diesbezüglich schon in den Startlöchern stehen. Im Rahmen der sogenannten Re-Regulierung seines wachsenden Online-Sektors hat Schwedens Regierung zuletzt die Einführung eines nationalen Selbstausschluss-Systems nach dem britischen Vorbild GAMSTOP angekündigt.